Mit »Bloodless – Grab des Verbrechens« habe ich das Autorenduo Douglas Preston und Lincoln Child kennengelernt. Die beiden Autoren sind mir in Katalogen und Regalen immer mal wieder in den letzten Jahren über den Weg gelaufen. Jetzt war Gelegenheit, eine ihrer Geschichten kennenzulernen. Ich war neugierig darauf.
Bloodless – blutentleerte Leichen in der Stadt der Vampire
Ich wurde ziemlich überrascht von dem, was sie schreiben. Habe ich »Bloodless« nach den ersten Seiten als Thriller abgeschrieben und ihn in die Schublade des cozy crime gesteckt, so musste ich dies am Ende des Romans ebenfalls revidieren.
Aber nun zur Geschichte: Im Prolog wird von der Entführung eines Flugzeuges zu Beginn der 1970er Jahre berichtet. Doch die Entführung läuft für den Entführer nicht glatt, jedoch wird diese Entführung für lange Jahre einer der größten ungeklärten Fälle des FBI.
Dann beginnt die Geschichte in der Gegenwart mit den drei Agenten des FBI A.X.L. Pendergast, Constance Green und Special Agent Coldmoon, die gerade einen Fall in Florida abgeschlossen haben und sich auf die Heimkehr freuen. Besonders Coldmoon ist froh, nichts mehr mit Pendergast zu tun haben zu müssen.
Bevor sie daheim sind, werden sie von ihrem Chef umgeleitet nach Savannah, der Stadt der Vampire. Dort ist eine Leiche eines Mannes aufgetaucht, der nicht gerade unbekannt ist und dem alles Blut entnommen war. Die Leiche hatte keinen einzigen Tropfen mehr in sich.
Bei ihren Ermittlungen treffen die Agenten auf okkulte Sekten und ein arrogantes Drehteam, welches eine Dokumentation über das mysteriöse Savannah drehen will.
Das Geheimnis hinter dem FBI Fall »Bloodless«: Jenseits des cozy crime
Spätestens jetzt wird mir klar, dass hinter diesen Romanen noch viel mehr als ein einfacher Kriminalroman steckt. Da es mein erster Pendergast-Roman war, mag man mir verzeihen, dass ich nicht wusste, dass es sich hierbei um einen Mix aus Fantasy, Science-Fiction, Horror, Krimi und Thriller im FBI-Milieu handelt. Aber als ich las, dass Constance Green über hundert Jahre alt ist und ihr Leben immer wieder verlängert wird, sträubten sich mir die Nackenhaare.
Für mich persönlich war dann die Geschichte auch zu Ende, aber ich habe dennoch bis zum echten Ende durchgehalten. Ich mag solch ein Genremix von Science fiction, Fantasy und Horror nicht. Auch nicht diese Genre, wenn sie nicht gemischt werden. All das schöne Ambiente zwischen den Hauptfiguren, den Ärger mit einem US-Senator und der örtlichen Polizei, welches sich für mich bis dato ganz spannend und gut angefühlt hatte, brach für mich persönlich zusammen.
Nachdem ich meine Enttäuschung über das Genre zum Ausdruck gebracht habe, möchte ich betonen, dass Geschmäcker verschieden sind und es sicherlich viele Leser gibt, die genau auf solche abgedrehten Motive stehen. Für sie könnte dieser Roman eine fesselnde Lektüre sein. Die Autoren haben es geschafft, eine einzigartige Atmosphäre zwischen den Hauptfiguren zu schaffen, die den Leser von Anfang an mitreißt. Die Konflikte mit dem US-Senator und der örtlichen Polizei sorgen für zusätzliche Spannung und halten die Geschichte interessant.
Fans des Genres, besonders diejenigen, die von TV-Serien wie “Supernatural” begeistert sind, sollten definitiv einen Blick auf diesen Roman werfen. Um immer auf dem neuesten Stand zu bleiben, empfehle ich, regelmäßig die “Pendergast Files” der Autoren zu verfolgen.
Meine Empfehlung richtet sich also speziell an die Fans der genannten Genres. Sie werden in diesem Roman höchst unterhaltsamen Lesestoff finden und sollten sich regelmäßig per Pendergast File von den Autoren auf dem laufenden halten.
Douglas Preston /Lincoln Child
Bloodless – Grab des Verbrechens
Aus dem Amerikanischen von Frauke Czwikla
Droemer Knaur, München
ISBN: 9783426528150
Rezension von:
© Detlef Knut, Düsseldorf 2023
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