Inspector Foyle Staffel 1

Inspektor Foyle (Foyle’s War) – Staffel 1

Mit Inspektor Foyle (Foyle’s War) ist in der ersten Novemberwoche eine neue britische Serie von Edel Motion veröffentlicht worden. Die Serie selbst ist nicht ganz neu, aber m. W. war sie in Deutschland noch nicht bekannt. Es sei denn, sie wäre komplett an mir vorbeigegangen.

Es ist eine britische Retroserie, die während des Zweiten Weltkrieges spielt. Während sich die Welt im Krieg befindet, kämpft ein Mann seinen eigenen Kampf an der Heimatfront.

Ich habe die erste Staffel mit vier Folgen zu je hu8ndert Minuten von Edel Motion und Glücksstern-PR zur Verfügung gestellt bekommen – vielen Dank!

Titelbild

Der Autor Anthony Horowitz

Anthony Horowitz ist als britischer Schriftsteller genauso bekannt wie als Drehbuchautor. Wer sich für britische Krimis, egal ob Literatur oder Fernsehen interessiert, kommt an Horowitz nicht vorbei. Agatha Christie’s Poirot, Inspektor Barnaby und viele weiteren Serien, zu denen er nicht ein paar Folgen beigesteuert hat.

Der 1956 geborene Engländer stammt aus wohlhabendem Hause und verlebte einen Großteil seiner Kindheit in einem Internat in London, in dem – wie so oft zu jener Zeit – drakonische Züchtigung und Demütigungen der Kinder und Jugendlichen an der Tagesordnung waren. Als Reaktion auf diese unglücklichen und einschneidenden Erlebnisse erfand Horowitz schon als kleiner Junge Geschichten, die zumeist von Rache und Vergeltung handelten und entschied sich, fortan Schriftsteller zu werden.

Anthony Horowitz, gilt als einer der populärsten Krimiautoren im englischsprachigen Raum. Für seine Drehbücher wird er von Fans und Kritikern gleichermaßen gefeiert wie für seine Bücher (u. a. Sherlock Holmes– und James Bond-Folgeromane), die bislang in mehr als dreißig Ländern erschienen. Horowitz erhielt diverse renommierte Literaturpreise.

Aktuell wird Horowitz anlässlich der Rheinbacher Krimiwoche am 10. November dieses Jahres mit dem Rheinbacher Glasdolch für sein bisheriges Lebenswerk ausgezeichnet. Frühere Preisträger des Glasdolchs waren bislang Val McDermid, Peter James, Wolfgang Schorlau und Jussi Adler-Olsen).

Das Team des Inspektor Foyle in Foyle’s War

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Inspektor Foyle, der eigentlich Detective Chief Superintenden Foyle ist und von Michael Kitchen (Jenseits von Afrika, James Bond – GoldenEye, James Bond – Die Welt ist nicht genug) gespielt wird, steht natürlich nicht ganz so allein, wie oben beschrieben. Er hat ein kleines Team um sich.

Da ist zunächst Samantha „Sam“ Stewart, ein Mädchen aus „gutem“ Hause, die sich im Krieg gegen den Willen ihrer Eltern nützlich machen will. Damit sie aber nicht an die Front kommt, wird sie kurzerhand dem DCS als Chauffeur zugeteilt. Sam wird von Honeysuckle Weeks (Inspector Barnaby, The Wicker Tree, Lewis – Der Oxford-Krimi) gespielt.

Der dritte im Team ist der kriegsversehrte Detective Sergeant Paul Milner. Weil ihm bereits in den frühen Kriegstagen ein Bein genommen wurde, glaubt er nicht daran, dass er noch zu etwas nützlich ist. Aber Foyle will auf seine Erfahrung als ermittelnder Polizist nicht verzichten und kann sowieso Unterstützung gebrauchen. Paul wird gespielt von Anthony Howell (Mr Selfridge, Woman in Gold).

Neben der Stammbesetzung gibt es viele weitere namhafte Schauspielerinnen und Schauspieler, die in einzelnen Folgen der Serie eine Rolle spielen. Dazu gehören zum Beispiel Edward Fox (Die Brücke von Arnheim, Der Schakal), Rosamunde Pike (Das Rad der Zeit), Laurence Fox (Lewis) und Charles Dance (Game of Thrones, The Imitation Game)

Die TV-Serie Foyle’s War in und um Hastings ab 1940

Während der Zweite Weltkrieg tobt, versuchen Kriminelle, das entstandene Chaos auszunutzen. In Hastings haben sie jedoch nicht viel Glück, denn Detective Chief Superintendent Christopher Foyle ermittelt bei der Polizei im malerischen Seebad.

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DCS Foyle und Chauffeurin „Sam“

Foyle ist Witwer und ein von Grund auf ehrlicher, ruhiger und nachdenklicher Mensch. Außerdem ist er mit viel Scharfsinn gesegnet und extrem hartnäckig in seinem Streben nach Gerechtigkeit. Da schreckt er nicht davor zurück, den einen oder anderen Politiker und Adligen in die Enge zu treiben.

Im Jahr 1940 befindet sich England im Krieg gegen Deutschland. Vor dem Hintergrund der ständigen Bedrohung, der politischen Einmischung und der Prioritätensetzung des Militärs klärt Foyle Mordfälle auf. Als Veteran des Ersten Weltkriegs will Foyle seinen Wehrdienst auch während des zweiten Krieges leisten. Seine Versetzungsgesuche werden jedoch immer wieder abgelehnt. Begründung: die örtliche Polizei sei auf erfahrene Ermittler wie ihn angewiesen.

Frustiert nimmt er sich dieser Aufgabe an, denn schließlich ist er viel zu loyal. Da Foyle keinen Führerschein besitzt, wird ihm die redselige und aufgeweckte Fahrerin Samantha Stewart zugeteilt, von der er zunächst alles andere als angetan ist.

Auch der gewissenhafte Detective Sergeant Paul Milner, ein Kriegsveteran, der im Kampf sein Bein verlor, zählt bald zu seinen engsten Vertrauten, und gemeinsam führen sie ihren ganz eigenen Krieg gegen Verbrechen. Daher der Originaltitel Foyle’s War.

Episode 1 – „Die Deutsche“

Die deutsche Tante und der deutsche Onkel eines jungen englischen Soldaten werden in einem örtlichen Internierungslager aufgrund ihrer Nationalität inhaftiert. Kurz darauf stirbt die Tante an einem Herzinfarkt als Folge ihrer Gefangenschaft.

Der Neffe bittet persönlich, um die Freilassung seines Onkels beim örtlichen Magistrat Henry Beaumont, seinem ehemaligen Arbeitgeber, dessen bei den meisten Bewohnern unbeliebte Ehefrau Greta aus dem deutschen Kulturkreis Sudetenland stammt. Obwohl Gretas Brüder überzeugte Nazis sind, ist sie wegen eines attestierten Herzleidens von allen Einschränkungen verschont geblieben.

Während DCS Christopher Foyle in kleinen Fällen ermittelt, wird Greta von einem zwischen zwei Bäumen gespannten Klavierdraht praktisch enthauptet, als sie mit ihrem Pferd über das riesige Anwesen ihres Mannes galoppiert.

Episode 2– „Die weiße Feder“

Sergeant Paul Milner steht vor der großen Herausforderung, sich an sein neues Leben als Assistent von DCS Foyle zu gewöhnen. Der Konflikt zwischen seinen beruflichen Pflichten und seiner persönlichen Verantwortung wird verschärft, als seine Frau Schwierigkeiten hat, seine Amputation zu akzeptieren.

In dieser Zeit wird er von den charismatischen Reden Guy Spencers angezogen, einem prominenten Mitglied der Pro-Hitler Organisation „The Friday Club“. Gleichzeitig erhält DCS Foyle den Auftrag , die junge Edith Johnstone zu verhören, die der Sabotage in der Nähe eines Militärlagers beschuldigt wird. Dabei stoßen sie auf Verbindungen zum Hotel „The White Feather“, wo Edith als Zimmermädchen arbeitete.

Die Leitung des Hotels obliegt der herrschsüchtigen Margaret Ellies, die bei einem gesellschaftlichen Treffen der prominenten Sympathisanten des „Friday Clubs“ erschossen wird.

Episode 3 – „Eine Lektion in Sachen Mord“

Der Kriegsdienstverweigerer David Beale stirbt in Polizeigewahrsam und setzt damit eine Reihe verdächtiger Todesfälle und ein kompliziertes Rätsel für Foyle in Gang. Als dieser die Wahrheit herausfindet, verwickelt der Kriegseintritt Italiens einen engen Freund in eine Tragödie.

Der Richter, der Beales Schicksal besiegelte, findet im Garten seines Anwesens einen 11-jährigen Jungen, getötet durch eine explodierte Handgranate.

Während Foyle nach Antworten sucht, stößt er auf verworrene Verbindungen: Susan, die Tochter des Richters, hegt eine verbotene Bindung zu Peter Buckingham, einem einfachen Fabrikarbeiter. Sergeant Milner gerät in Verdacht mit Susan angebändelt zu haben, was zu einer unmittelbaren Konfrontation zwischen ihm und Susans Vater führt. Kurze Zeit später wird Richter Gascoigne leblos in einem Raum mit versiegelten Fenstern aufgefunden.

Episode 4 – „Adler Tag“

Als die Luftangriffe auf Hastings zunehmen, wird ein örtlicher Lastwagenfahrer, ermordet in seinem zerbombten Haus aufgefunden. In seiner Hand befindet sich ein goldenes Medaillon und in seiner Brust ein Messer.

Im Zuge der Ermittlungen deckt Foyle ein Komplott zum Diebstahl von Kunstschätzen auf. Diese hätten aus dem örtlichen Museum zur sicheren Aufbewahrung nach Wales gebracht werden sollen.

In der Zwischenzeit kehrt Foyles Sohn Andrew von der Royal Air Force Ausbildung zurück und wird in einer geheimen Mission mit den Radarsystemen der örtlichen RAF-Station eingesetzt. Bei diesem Einsatz wird er verhaftet und beschuldigt, streng geheime Informationen an den Feind weitergegeben zu haben. Gelingt es Foyle seinen Sohn aus dieser prekären Situation zu retten?

Meine Meinung zu Foyle’s War

Obwohl die Serie bereits 2002 gestartet war, 2008 abgesetzt und dann 2010 wieder neu aufgenommen wurde, hat sie erst jetzt ihre Deutschlandpremiere. Sie bringt typisches britisches Ermitteln auf die Monitore. Der deutsche Titel ist angelehnt an Serien wie Inspektor Morse, für die damals ein Ersatz gesucht wurde – Foyles’s War wurde aus dreihundert Vorschlägen ausgewählt, oder auch Inspektor Barnaby.

Das Besondere ist der Hintergrund des zweiten Weltkrieges. Die Schrecken des Krieges und seine Folgen für die Gesellschaft sind in anderen britischen Serien, die nicht in der Gegenwart spielen, nie so deutlich herausgestellt. Während dort die Ermittlungen in einer heilen Welt stattfinden – obwohl es Verbrechen gibt -, sieht man hier eine zerbrochene Welt, durchsetzt von Spionen, Verbrechern, korrupten Politikern und Adligen. Es macht Spaß, dem Team um Foyle bei seiner Arbeit zuzuschauen.

Das Zusammenwachsen des Teams ist nachvollziehbar und interessant gemacht. Die geschwätzige Sam und ihr auf Ruhe bedachter Chef sorgen für so manches Schmunzeln beim Schauen.

In jeder Folge Foyle’s War werden ein oder zwei Kriminalfälle gelöst und angeschlossen. Deshalb kann man zwischendurch immer mal wieder eine Episode anschauen. Im Hintergrund läuft aber eine spannende Geschichte mit den einzelnen Hauptfiguren. Wenn man aus deren Leben alles erfahren und nicht durcheinander kommen möchte, sollte man die Episoden in der vorgegebenen Reihenfolge schauen. Schließlich fühlt man sich umso vertrauter mit den Figuren, je mehr man aus ihrem Leben kennt. Und am Anfang müssen sie sich echt zusammenraufen.

Die Serie ist spannende Unterhaltung mit einem Hintergrund, der zudem sehr interessant ist und einen winzigen Blick der Briten auf den Zweiten Weltkrieg gestattet.

Rezension von:
© Detlef Knut, Düsseldorf 2023
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