Martina Straten – Weiss, weiss, Totenkreis

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Sagen aus der Vergangenheit.

Vor 2 Jahren ist das Leben von Franziska Merten durch einen Schicksalsschlag aus den Fugen geraten. Die engagierte Hauptkommissarin hat sich nun von Aachen nach Saarbrücken versetzen lassen, wo sie es schnell mit dem Mord an einem Rentner zu tun bekommt. Nur ein paar Tage später wird ein junges Mädchen auf einem Feld grausam zu Tode geschleift. Und wieder ein paar Tage später finden zwei Jungs die Leichen von drei jungen Medizinstudentinnen. Schnell sieht Franziska Merten hier einen Serienkiller seine Untaten treiben. Kann sie zusammen mit ihrem Kollegen Armin Kühn weitere Morde verhindern?

Gleich nach der ersten Seite frage ich mich, wie alt der kleine Junge wohl sein mag, der so verzweifelt betet, dass ihn seine Mutter nachhause holen möge. Ihn erlebe ich im Laufe der Geschichte immer wieder, die mir zum einen die grausame Vergangenheit in einem Kinderheim im Saarland schildert. Hier erfahre ich immer neue Abarten der Kindesmisshandlung durch einen Pater, der sich dazu berufen fühlt, den Kindern mit seiner perfiden Art Gehorsam und Glauben beizubringen. In den Erzählungen der Gegenwart treffe ich auf verschiedene Ritualmorde und auf Männer, die die Zustände in diesem Kinderheim fast zerbrochen haben.

Die Orte der Zurschaustellung der Leichen sind sehr detailliert und einprägsam beschrieben. Es sind alles saarländische Kultstätten aus Legenden und Sagen, die tief im Mittelalter verankert sind. Die Bücher, die der Autorin bei der Recherche geholfen haben, nennt sie in ihrem Nachwort. Da mich Sagen und Legenden sehr interessieren, werde ich diese demnächst einmal lesen.

Die Protagonisten finde ich sehr gut vorstellbar ausgearbeitet. Jeder Handelnde hat seinen eigenen Charakter, ob nervig, verschlossen oder richtig böse. Meine absoluten positiven Lieblinge in dieser Geschichte sind Scarta, der Airdale Terrier von Franziska, und der sehr gefühlvolle Rechtsmediziner Dr. Thiel. Aber auch Franziska hat ihre sympathischen Seiten, genau so wie Armin Kühn, der nur Probleme hat, sie rauszulassen.

Es geht aber nicht nur um den Kindesmissbrauch, der von der Kirche bis heute z.T. gedeckt wird, nicht um die verschiedenen Morde, sondern auch um Franziskas Aufarbeitung ihrer Vergangenheit. Dabei hilft ihr der charismatische Polizeipsychologe Michael Jung, bei dem ich auch noch nicht weiß, ob ich ihn mögen soll oder will.

Ab der ersten Seite bekomme ich hier spannendste Unterhaltung, bei der mich hier und da auch mal die Gänsehaut überkommt. Schrecklich, wenn ich mir vorstelle, dass es diese Taten so oder so ähnlich wirklich gegeben hat. Und wie die damaligen gequälten Jungs heute als gestanden Männer damit leben müssen.

Nun hoffe ich, dass Franziska noch eine Zeit lang im Kommissariat in Saarbrücken bleiben wird und ich weiterhin ihre spannenden Fälle lesen und mit ermitteln darf.

5 von 5 Sternen

Martina Straten
Weiss, weiss, Totenkreis
Selfpublisher

ISBN 9781790636815

Der Beitrag enthält Affiliate-Verknüpfungen.
© Gaby Hochrainer, München 2019

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