Barbara Wendelken – Mach was Böses

In Bremen geht der „Drosselmörder“, wie die Presse ihn nennt, um. Junge, blonde Frauen sind im Moment beim Joggen nicht sicher. Zusammen mit seinen Kollegen Konstanze Schaffer und Florian Gercke versucht Hauptkommissar Nikolai König den Serienmörder zu fassen. Als dann eine gute Freundin von Nikolai an ihrer Wohnungstür erstochen wird, ist er sich sicher, dass es hier einen Zusammenhang gibt.

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Spannend, interessant und wendungsreich

In ihrer Geschichte lässt Barbara Wendelken die handelnden Personen abwechselnd aus ihrer Sicht Blicke auf den Kriminalfall werfen und von ihren persönlichen Problemen erzählen. Gerade diese Abwechslung erzeugt von Anfang an eine Spannung, die stetig steigt. Ich bekomme also nicht nur einen spannenden Fall, der gelöst werden muss, sondern ich bin auch dabei, wie nach einem ersten Aus eine Liebesgeschichte neu entwickelt und Konstanze Schaffer lernen muss ohne ihren Mann Adam auszukommen.

Ich mag es sehr, wenn ich die Kommissare auch privat besser kennenlerne. Hier finde ich die Mischung zwischen Kriminalfall und Persönlichem sehr gut getroffen. Vor allem auch, weil das Persönliche plötzlich ebenfalls in Richtung Kriminalität ausstrahlt.

Ich mag die meisten der hier vorkommenden Personen mit ihren Ecken und Kanten, mit ihren Zweifeln und ihrem Glauben an das Gute. Alle sind gut vorstellbar , menschlich und authentisch beschrieben. Mein Kopfkino ist hier mal wieder im Dauereinsatz. Besonders Finja Michaelis, die Psychologin, mit ihrer Labradorhündin China habe ich schnell ins Herz geschlossen. Und Florian Gercke, der nervt am Anfang einfach nur. Aber ich bin sicher, auch aus ihm wird mit der Zeit ein guter Kriminaler werden.

Die Kriminalfälle, die es hier zu lösen gibt, zeigen auch auf, wie mühsam es für die Polizei teilweise ist, kleinste Puzzleteilchen an die richtigen Stellen zu setzen. Und wie sich alles entwickelt, sollten sie falsch gesetzt worden sein. Nach ca. zweidrittel der Geschichte war mir fast klar, wer der Drosselmörder ist. Aber durch immer neue Wendungen und immer neue Tatsachen hat mich das beim Lesen überhaupt nicht mehr gestört. Im Gegenteil: Ich wollte nun genau wissen, ob und wie die Polizei diesem Täter auf die Spur kommt.

Fake News, auch dieses Thema wird hier kurz angesprochen und zeigt, was daraus entstehen kann, wenn sich eine Reporterin nicht an die Spielregeln hält.

Ein spannender und interessanter Fall, menschliche Protagonisten und ein Schreibstil, der fesselt. Ich hoffe, dass Nikolai, Konstanze und „der Kleine“ Florian bald einen neuen Fall zu lösen bekommen.

Barbara Wendelken
Mach was Böses

Edition M
ISBN 9782919804368

Rezension von
© Gaby Hochrainer, München 2019
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