Ebers Ende

Ebers Ende von Jürgen Flenker

Jakob Sandow, ein junger Mann aus der Mark Brandenburg, lebt z.Zt. in Berlin bei seiner Mutter und deren Freund. Er will die Zeit bis zu seinem Studium sinnvoll nutzen und bekommt auf seine Bewerbungen die Zusage für ein Praktikumsjahr auf einem Bauernhof in Osterup, einem Dorf im Westen von Westfalen zwischen Ruhrgebiet und norddeutscher Tiefebene in der Nähe von Münster. Hier leben der Spargelbauer Klemens Schmölling, der nur noch mit seinem prämierten Zuchteber Thilo unterwegs ist, und seine Frau Gertrud, die
dabei ist den Hof zu verkaufen und sich scheide zu lassen – und nun auch für einige Zeit Jakob und einige polnische Erntehelfer für die anstehende Spargelzeit. Er freundet sich mit dem Erntehelfer Adam an. Dessen Freundin Dana wird nach einem Besuch am Schützenfest vergewaltigt – und Jakob glaubt den Täter zu kennen. Zusammen mit Adam suchen sie nach einem Plan: „Das Schwein muss bluten“ – und das im wahrsten Sinne des Wortes …

Bereits der Prolog beschreibt die Tat der Vergewaltigung ohne zuviel zu verraten und baut damit schon ganz am Anfang eine gewisse Spannung auf. Schon kurz nach seiner Ankunft im Münsterland kommt Jakob mit  westfälischen Eigenheiten in Berührung wie Mundfaulheit, Misstrauen und Skepsis. Jürgen Flenker beschreibt die Protagonisten dieser Geschichte so detailgenau und liebevoll, dass ich mich gleich mittendrin befunden habe und mir die meisten genau vorstellen konnte. Auch an den beschriebenen Orten und Plätzen, wie dem kleinen See z.B. oder dem Wirtshaus von Christine und Georg Kappenberg habe ich mich gleich heimisch und wohl gefühlt. Die leichte aber doch irgendwie fesselnde Erzählweise hat mich das Buch in einem Rutsch durchlesen lassen. Obwohl das eigentliche Verbrechen nur einen kleinen Teil der Geschichte einnimmt, habe ich mich nicht einen Moment gelangweilt, sondern z.B. den Dorfklatsch sehr genossen.

Ich habe 187 Seiten eines gelungenen Krimis gelesen, der nicht durch Mord und Totschlag besticht, sondern in dem vor allem die Menschen der Region (und ein Schwein) die Hauptrolle spielen.

Fazit: Ein Krimi für alle, für die nicht Brutalität im Vordergrund steht, sondern eine richtig gute Geschichte.

Flenker, Jürgen
Ebers Ende
edition oberkssel Verlag, Düsseldorf
ISBN 9783943121223
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Ebers Ende

Rezension von
© Gaby Hochrainer, München 2013
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