Blutiger Sommer von Gabriella Wollenhaupt/Friedemann Grenz

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Nach einem Ausflug an die Havel lesen Polizeiermittler Justus von Kleist und seine schöne Ehefrau Rachel eine verängstigte, durchnässte, nur noch im Unterkleid bedeckte junge Frau auf. Sie berichtet, dass am Ufer ein ihr unbekannter Mann lauerte, der ihre Kleider wegnahm. Sie ist vor lauter Angst, trotz Gewitter, wieder ins Wasser gesprungen und fortgeschwommen. Die von Kleists nehmen Jette Wehner zunächst einmal mit nach Hause, versorgen sie mit warmen Getränken, trockener Kleidung und beruhigen die junge Frau. Polizeidirektor von Kleist verspricht der Sache nachzugehen.
Doch bei diesen nicht ganz so dramatischen Arten von Verbrechen soll es in diesem Sommer 1846 in Berlin nicht bleiben. Im Scheunenviertel wird die verstümmelte Leiche einer jungen Prostituierten gefunden. “Soldaten-Jule” wurde regelrecht abgeschlachtet. Relativ kurz danach wird die Leiche eine weiteren jungen Frau gefunden, die Leiche weist die gleichen Verstümmelungen auf. Recht schnell gerät ein jüdischer Metzgerlehrling in Verdacht, läuft er doch bei der Vernehmung durch die Polizisten davon. Justus von Kleist ist von seiner Unschuld überzeugt, er sieht den Grund zur Flucht des jungen Mannes in einer anderen Ursache. Doch auch wenn er dies umfassend in seinem Bericht an den Polizeipräsidenten zu Papier gibt, will dieser nichts davon hören. Denn diesem, Eugen von Puttkamer, kommt der jüdische Verdächtige gerade recht. Er will den Jungen unbedingt verhaftet wissen, denn dass ein Jude der Schuldige ist, dass passt ihm im Hinblick auf seine weitere politische Laufbahn nur zu gut ins Konzept. Auf die Juden in Berlin hat er es offensichtlich abgesehen, dass macht er Justus von Kleist unmissverständlich klar, spielt auch in Gesprächen abwertend auf dessen schöne jüdische Ehefrau Rachel an, die Justus von Kleist angeblich bewusst in der Villa in Potsdam versteckt hält.
Das stimmt jedoch nicht, denn Rachel fühlt sich genau dort sehr einsam und nutzlos. Sie möchte etwas erleben, will die Stadt sehen, irgendetwas Sinnvolles tun. Hier ist Rachels heller Geist dann einige Zeit später der Grund, dass sie eine Aufgabe erhält. Sie beginnt Artikel für die Vossische Zeitung zu schreiben, die nicht nur gut ausformuliert sind, sondern auch einen gewissen Tiefsinn erkennen lassen und Dinge bewirken. Außerdem ist Rachel absolut interessiert an der Ermittlungsarbeit ihres Mannes. Immer öfter besucht sie ihn während der Arbeitswoche in der Stadt, bleibt sogar über Nacht in der Dienstwohnung.
So ganz wohl ist Justus von Kleist nicht dabei, auch wenn er sehr gerne seine Frau um sich hat. Denn die Morde des vergewaltigenden Schlächters mehren sich und die neusten Opfer sind nicht mehr nur in der unteren Schicht der Bevölkerung anzutreffen. Desweiteren werden nun Briefe bei den Opfern gefunden, die erschreckende Hinweise auf eine schöne, schwarze Frau mit wachem Geist geben: Rachel von Kleist ….

Erschienen als Taschenbuch
im grafit Verlag
346 Seiten
Preis: 11,00 €
ISBN: 978-3-89425-616-6
Katergorie: Historischer Kriminalroman

© Buchwelten 2012

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