„Wer die Kohlmeise stört“ – Cosy Crime im Schrebergarten
Langsam zieht der Herbst über die vielen Schrebergärten in München. In der Kleingartenanlage von Valentina, Friedl und der „Lerche“ Barbara summen die Bienen und Wespen um ihre letzte Nahrung und den Zwetschgendatschi herum. Und die Menschen in der Anlage haben sich verjüngt. Marie Walter hat den Garten von ihrem Vater Walter übernommen und werkelt hier mit ihrem Verlobten dem Heilpraktiker Sebastian Wagner.
In einen anderen Garten ist eine junge Familie eingezogen und den Garten des im ersten Falles ermordeten Wiggerl Wetzstein bewirtschaftet jetzt seine Tochter Willow. Die Ruhe im Kleingarten wird massiv gestört, als Maries Verlobter tot im Garten liegt. Hingestreckt durch einen Bienenstich, auf den er allergisch reagiert hat. Bei genauerem Hinsehen entdecken Valentina, die Lerche und Friedl, dass der EpiPen des Schönlings und Gesundheitsfanatikers Basti gegen ein gleich ausschauendes Übungsgerät ausgetauscht wurde. Die Polizei stuft den Vorfall als Unfall ein. Friedl, die Lerche und Valentina gehen von Mord aus und beginnen auf eigene Faust nach demjenigen zu suchen, der Basti auf dem Gewissen hat.
„Wer die Kohlmeise stört“ ist nach „Nur die Wühlmaus war Zeuge“ der zweite Schrebergarten-Krimi der Münchner Autorin Martina Pahr. Obwohl ich den ersten Band der Reihe noch nicht kenne, konnte ich der Geschichte, die immer mal wieder auf den Vorgängerband anspielt, gut folgen.
Martina Pahr, die sich mit dem Leben in einer Kleingartenanlage sehr gut auskennt, erzählt leicht, locker und sehr bildhaft aus dem Schrebergarten-Alltag. Von der Icherzählerin Valentina, die als Illustratorin gerade an einer kleinen Biene arbeitet, von Barbara Nachtvogel, genannt die Lerche, die darüber nachdenkt, ob sie mit Kommissar Klaus ein Kind bekommen will, von Friedl Frühauf, die mit über 70 noch geistig und körperlich voll auf der Höhe ist und einigen anderen Schrebergartlern.
Die drei so unterschiedlichen Frauen machen sich auf und suchen einen Mörder. Denn sie sind sich sicher, dass der Basti, den beileibe nicht alle mochten, bewusst ausgeschaltet wurde. Schnell gibt es eine Reihe von Verdächtigen, die nach und nach von den drei Freundinnen durchleuchtet werden. Dadurch entwickelt sich mit der Zeit ein Cosy Krimi mit ganz eigenem Charme und auch Spannung, wie ich es von Agatha Christie oder Hercule Poirot kenne. Die Auflösung hatte ich allerdings in einer ganz anderen Ecke vermutet.
Ein sehr unterhaltsamer und spannender Cosy Crime „Wer die Kohlmeise stört“ mit einer guten Portion Humor und Menschen, wie Du und ich. Da mir dieser Fall sehr gut gefallen hat, werde ich nun noch lesen, was die Wühlmaus so alles ans Tageslicht bringt.
Martina Pahr
Wer die Kohlmeise stört
emons Verlag, Köln
ISBN 9783740824273
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Rezension von
© Gaby Hochrainer, München 2025
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