Nachdem Ärztin Ellen Roth von ihrem Freund Christoph in „Die Schanze“ verlassen wurde, sucht sie in ihrer Heimatgemeinde im Süden Deutschlands einen neuen Anfang in einer Hausarztpraxis. Als sie gleich an ihrem ersten Abend auf einen Toten trifft, der an der örtlichen Skischanze hängt, und den sie sofort erkennt, kommen all die schrecklichen Erinnerungen, vor denen sie damals geflohen ist, wieder hoch.
Wenn einen die Vergangenheit einholt – „Die Schanze“
Mit dem verstörenden Prolog, wo ich den Täter bei seiner ersten Tat begleite, beginnt eine Geschichte, die durch viele Rückblicke und Erinnerungen geprägt ist. Sie schicken mir immer wieder Gänsehaut über die Arme und machen die Story von Anfang an spannend und auch geheimnisvoll.
Autor Lars Menz, von dem ich bisher noch kein Buch gelesen hatte, nimmt mich mit in die verschwiegene Gemeinschaft einer kleinen, beschaulichen Gemeinde im Süden Deutschlands. Hier lerne ich nach und nach einige Bewohner kennen, die alle irgendwie eine Verbindung zu dem zu haben scheinen, was Ellen vor vielen Jahren hier passiert ist. Ich finde sie mit ihren Strukturen sehr menschlich und real gezeichnet und konnte sie schnell in mein Kopfkino einfügen.
Beim Lesen kann ich regelrecht zuschauen, wie sich die Mauer, die die Bewohner seinerzeit aufgebaut haben, langsam beginnt zu bröckeln. Als ich einem dieser Menschen das erste mal begegnet bin, war ich mir schon ziemlich sicher, dass nur er derjenige sein kann, der hier die Morde begeht. Was meine Lust am Lesen aber nicht geschmälert hat. Im Gegenteil – ich wollte unbedingt wissen, was ihn zu seinen Taten gebracht hat. Und das erfahre ich dann auch ganz zum Schluss.
Die Stimmung im Buch ist, wie es sehr gut zu diesem Tal, den verschwiegenen Bewohnern, den hohen Bergen und den Abgründen, die sich hier auftun, passt, sehr gedrückt und düster.
Das Cover, das mir von der Aufmachung gut gefällt, passt allerdings für mich mit seinem grünen Farbschnitt, der für Harmonie, Hoffnung und Stabilität steht, nicht so gut.
„Die Schanze“ – ein heimatlch angehauchter Thriller mit nicht besonders sympathischen Menschen, den ich trotz kleiner Schwächen gerne gelesen habe.
Lars Menz
Die Schanze
Ullstein, Berlin
ISBN 9783548070285
Rezension von
© Gaby Hochrainer, München 2025
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