Bedauerlicherweise bin ich nicht in der Lage, die positiven Bewertungen zu »Fall« von Candice Fox zu verstehen. Ich kann kaum eine der Aussagen über diesen Roman nachvollziehen. Allerdings sollte ich anmerken, dass dies der dritte und abschließende Teil einer Trilogie ist, die bei Suhrkamp veröffentlicht wurde. Die beiden vorhergehenden Bände habe ich nicht gelesen.
Fall-Analyse: Clara und Sunny im Risiko
Der Prolog weckte zunächst mein Interesse, doch danach geriet ich ins Straucheln. Die Geschichte startet mit einem Reisenden-Pärchen, Clara und Sunny, die in einer Bar erscheinen und sich dort auf ein Billiardspiel mit einem Typen einlassen. Was zunächst mit geringen Einsätzen begann, entwickelte sich bald zu immer höheren finanziellen Risiken, bis Sunny überzeugt war, dass kein Risiko mehr bestand. Von der ersten Runde an hatte Sunny ununterbrochen gewonnen. Mit jedem Spiel stieg der Einsatz.
Der Spieler aus dem Inn setzt dann aber seine ersten Züge so geschickt ein, dass Sunny nicht einmal die Möglichkeit erhält, zu spielen. Es erinnert an die Tricks der Hütchenspieler auf den Straßen. Anscheinend wurde den beiden vorgespielt, sie hätten es mit einem schwachen Billardspieler zu tun.
Bisher läuft alles nach Plan. Als Clara und Sunny jedoch zum Auto gehen, kehren sie die Situation um und haben vor, die Männer aus der Kneipe zu bestehlen. Doch auch für sie nimmt die Sache eine unglückliche Wendung, und die Leser erleben eine böse Überraschung.
Bis hierhin läuft der Teil, der mir gut gefallen hat und mich neugierig machte. Fortan lerne ich in wechselnden Kapiteln die anderen Figuren dieses Thrillers kennen. Da ist Eden, eine Ermittlerein, die teils immer noch auf Krücken läuft, weil sie von einer Serienkillerin schwer verletzt worden war.
Dann ist da Imogen, die Freundin des Chef-Ermittlers Frank, die auf die Kollegin von ihm eifersüchtig ist, wie diese auch auf Imigen eifersüchtig zu sein scheint.
Schließlich gibt es noch Amy, genannt Hooky, eine 17jährige, die bei einem Verbrechen ihre Eltern verloren hat und nun als Superintelligente bei der Mordkommission mitmachen möchte, weil ihr Schule und Prüfungen zu langweilig sind. Übrigens ist Imogen auch auf dieses Mädchen eifersüchtig, weil sie mit Frank SMS austauscht.
Nicht in das Ensemble der Ermittler passt das die 13jährige Tara, die wegen ihrer Körperfülle in der Schule immer nur gehänselt wird und keine Freude gewinnen kann. Selbst ihre Mutter verleugnet sie bei einem Sportfest. Weil sie durch ihre Tochter nicht blamiert werden will, bestreitet sie zwischen anderen Eltern, die Mutter von Tara zu sein und wendet sich von ihr ab.
Somit hat Candice Fox in »Fall« sehr skurile Figuren geschaffen, die allesamt nicht unbedingt sympathisch oder gar liebenswert sind. Für mich hatte sich der Roman allerdings nach 120 Seiten erledigt. Mit dem Abbruch eines Romans tue ich mich eigentlich sehr schwer. Meistens möchte ich doch immer noch wissen, wie es in der Geschichte weitergeht. Doch nach diesen 120 Seiten wusste ich immer noch nicht worum es geht. Die bis dahin aufgetauchte Frauenleiche, in deren Tod ermittelt werden soll, war für mich nicht spannend genug, um all dass dumme Beziehungsgeflecht und dämliche Gequatsche der Hauptfiguren über mich ergehen zu lassen. Und das will schon etwas heißen. Für mich waren diese Seiten pure Zeitverschwendung.
Aus diesem Grund möchte ich ihn auch tatsächlich nicht weiterempfehlen. Aber das sollte jeder selbst entscheiden, ob er sich darauf einlassen möchte. Schließlich haben ihn die sogenannten Literaturkritiker hoch gelobt.
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Candice Fox
Fall
Aus dem Englischen von Anke Caroline Burger
Suhrkamp
ISBN: 9783518469279
Rezension von:
© Detlef Knut, Düsseldorf 2025
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