»Wenn du mir gehörst« von Michael Robotham

»Wenn du mir gehörst« von Michael Robotham ist ein Thriller, den ich persönlich nicht als solchen bezeichnen würde. Er ist vor allem ein sehr ungewöhlicher, aber spannender Roman um eine Polizistin und bei dem es sehr viel um kriminelle Energie geht.

»Wenn du mir gehörst«: Spannung pur!

Die Polizistin Philomena „Phil“ McCarthy in London strebt eine erfolgreiche Karriere bei der britischen Polizei an, aber sie ist noch in Uniform und der Weg zur Kriminalpolizei ist noch weit. Sie wird zu einem Fall von häuslicher Gewalt gerufen, nachdem eine Nachbarin die Polizei alarmiert hat. Als Phil mit ihrem Partner vor der Wohnungstür des Opfers steht, geht sie entschlossen und kühn vor. Der Mann, der seine Freundin misshandelt hat, zeigt keine Kooperation gegenüber den Polizisten in Uniform und verweigert die Angabe seines Namens.

Phil zwingt den Mann mit schnellen Griffen zu Boden. In einem Akt der Arroganz teilt er den beiden Polizisten dann doch seinen Name und seinen Dienstgrad mit, denn er bekleidet hohe Position als Detective bei der Metropolitan Police. Phil und ihr Partner erfahren auch, dass der Täter verheiratet ist und das Opfer von heute seine Geliebte, nicht dessen Ehefrau ist.

In dem Bestreben, dieses Opfer namens Tempe auch weiterhin zu schützen, macht sich Phil mächtige Feinde. Ihr Stand bei der Polizei war ohnehin schwer, weil ihre Familie, eingeschlossen ihr Vater und dessen Brüder, polizeibekannte Verbrecher sind, die eher zufällig gerade auf freiem Fuß leben.

Es geht in diesem Roman »Wenn du mir gehörst« viel um Freundschaft und Hilfe und so hat Robotham ihn eher als Psychothriller aufgebaut. Lange Zeit wird um das eigentliche Problem herumgetänzelt, für die Leser kristallisiert sich nicht schnell heraus, was das eigentliche Ziel dieses Romans ist. Doch man spürt, wie die Freundschaft zwischen Phil und Tempe, die sich inzwischen aufgebaut hat, zu bröckeln beginnt. Phil beginnt zu zweifeln, ob es sich wirklich um Freundschaft handelt.

Mann-O-Mann, ist das spannend, ganz langsam zu erkennen, was aus dem Roman wird und worauf das hinausläuft, um am Ende der Lösung entgegenzufiebern und das Buch zufrieden zuschlagen zu können.

Schließlich kann man konstatieren, wie der Autor auch in seiner Danksagung mitteilt, dass es ein Roman um häusliche Gewalt, giftige Freundschaften und das Gepäck, welches alle Familien mit sich herumtragen, geht.

„In Amerika werden pro Tag drei Frauen von ihrem Partner getötet. In Großbritannien sterben jede Woche zwei Frauen als Opfer häuslicher Gewalt, in Australien stirbt daran alle drei Wochen eine Frau. Wenn es sich um Terrorismus handeln würde, hätten wir längst etwas dagegen unternommen“, sagt Michael Robotham.

»Wenn du mir gehörst« ist ein hochspannender Psychothriller, bei dem es auch um die Korruption im Polizeiapparat geht, den ich sehr gerne empfehle.

Rezension von:
© Detlef Knut, Düsseldorf 2025
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