Als Niklas Wortmann und Felix Römer im Roman „Totengold“ beim Angeln in der Nähe der 1914 gefluteten Dorfstelle Berich im Edersee einen Totenschädel „angeln“, und daraufhin weitere Leichenteile auftauchen, ist es mit dem Frieden am Edersee im nördlichen Hessen erst mal vorbei. Doch damit nicht genug. Bei der Eröffnung des neuen Goldmuseums verfehlen drei Schüsse die Ortsvorsteherin Laura Erdmann-Janssen nur knapp. Im Netz werden Goldbarren aus der Nazizeit angeboten. Und dann verschwindet auch noch Opa Willi. Irgendwie scheinen all diese Ereignisse zusammenzuhängen.
„Totengold“ – Spannende Ermittlungen am Edersee
Ganz schön viel Arbeit für die Kommissare Sabine Kaufmann vom LKA Wiesbaden und Ralph Angersbach vom Polizeipräsidium Mittelhessen, die mittlerweile ein Paar sind, und die nun von der jungen IT-Spezialistin Lynn Burger unterstützt werden.
Schon zum zum 9. Mal ermitteln die so verschiedenen Kommissare Kaufmann und Angersbach im nördlichen Hessen. Unterstützt werden sie diesmal von der jungen Lynn Burger. Aber die junge Frau bringt nicht nur das Privatleben der beiden Kommissare etwas durcheinander, sondern auch viel frischen Wind in die Ermittlungen. Mich würde es freuen, wenn sie ab jetzt zum Team gehören würde.
Diesmal steht der Edersee, ein sommer- und auch winterlicher Touristenmagnet, mit seiner Staumauer und seiner ihn umgebenden Landschaft im Mittelpunkt. Vor jedem neuen Kapitel erfahre ich den Ort, wo ich mich gerade befinde. Da wäre eine Karte, vorne oder hinten im Buch angebracht hilfreich, um das Geschehen auch räumlich noch besser einschätzen zu können.
Im Zentrum der Ermittlungen tauchen immer wieder die Mitglieder der Famiie Erdmann auf. Da geht es um Laura, auf die geschossen wurde, und ihren Mann Christian; oder Christians kriegsversehrten Vater Willi im Rollstuhl, der mit seinem Enkel Kai auf seinem heruntergekommenen Bauernhof haust. Dazu vier junge Leute, die sich die „Schutzmacht“ nennen und einer rechtsradikalen Ideologie anzuhängen scheinen. Sie alle liefern so viel Stoff für diesen brisanten Fall mit seinen familiären Geheimnissen und seinen kriminellen und politischen Abgründen.
Daniel Holbe und Ben Tomasson haben mich auch diesmal mit ihrem bildhaften und äußerst spannenden Erzählstil sofort in ihren Bann gezogen und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Sie bauen so viele Wendungen ein und schicken mich immer wieder auf falsche Fährten, dass ich bis zum Scluss nicht wusste, wer hier der Strippenzieher ist und vor allem warum. Die in sich schlüssige und gut nachvollziehbare Auflösung hat mich dann doch ganz schön schockiert.
Ein äußerst spannender und vor allem interessanter Krimi, der mir einige sehr unterhaltsame Lesestunden geschenkt hat.
Holbe/ Tomasson
Totengold
Knaur, München
ISBN 9783426529294
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Rezension von
© Gaby Hochrainer, München 2025
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