Leb wohl

„Leb wohl, Schwester“ von Sabine Thiesler

In „Leb wohl, Schwester“ verbringen das junge deutsche Liebespaar Anne Draheim, 21, und Michael Grabowski, 24, aus Berlin in der Toskana in der Nähe von Montebenichi einen wunderschönen Campingurlaub im Zelt. Bis sie eines nachts erschossen werden. Maresciallo Donate Neri, der eigentlich noch 6 Wochen bis zu seiner Pensionierung hat, ist entsetzt.

Als ein weiteres Paar in einer angemieteten Ferienwohnung erschossen wird, ist er sich sicher – hier ist ein Serienmörder am Werk. Und er will diese Fälle unbedingt aufklären, bevor er sich zur Ruhe setzt. Was seiner Frau verständlicherweise ganz und gar nicht passt. Unterstützt wird Neri bei seinen Ermittlungen von Marescialla Romina Roselli, 35, einem tatkräftigen Energiebündel, die seine Stelle hier in der Carabinieristation in Ambra nach seinem Ausscheiden übernehmen soll.

„Leb wohl, Schwester“ und die Mörderische Toskana

Mit ihrem bildhaften, ausdrucksstarken und doch leichten Erzählstil hat mich Autorin Sabine Thiesler gleich auf den ersten Seiten in die Geschichte hinein gezogen. Eine Geschichte, in der es vordergründig um ein junges Zwillingspaar geht, deren Leben ich eine Zeit lang begleite. Stefania und Stefano hatten eine sehr schwierige, traumatische Kindheit und Jugend, was sich auch in ihrem jungen Erwachsenenalter immer wieder zeigt. Besonders Stefania ist ein zerrissener Charakter. Einerseits liebevoll und zugewandt; andererseits explosiv und unberechenbar. Sie zu begleiten hat mich einige Nerven gekostet.

Gefreut habe ich mich, dass Maresciallo Neri und seine Grau Gabriella wieder mit dabei sind. Sie habe ich in den letzten Büchern richtig vermisst. Ich liebe die manchmal etwas mürrische und eigenwillige Art des Commissario. Und da es zum Ende der Geschichte hin zu einer weiteren Wendung kommt, werde ich ihn ja vielleicht auch in Zukunft wieder beim ermitteln über die Schulter schauen dürfen.

Mir hat es großen Spaß gemacht dem Täter zusammen mit Neri und „Tausendsassa“ Romina ganz langsam auf die Spur zu kommen. Es war spannend ab dem ersten Moment und die Spannung hat auch bis zum Schluss nicht nachgelassen. Obwohl ich von Anfang an wusste, wer hier warum sein Unwesen treibt, war es aufregend und fesselnd mitzuerleben, wie sich die Ermittlungen immer wieder in eine andere Richtung entwickeln um dann schlussendlich doch auf den Täter zu treffen.

Aber auch die Menschen, die in „Leb wohl, Schwester“ eine Rolle spielen haben es in sich. Sie sind so unterschiedlich und liegen mit ihren Charaktären so weit auseinander. Es hat mir großen Spaß gemacht, jeden einzelnen von ihnen ein Stück auf seinem Weg zu begleiten bzw. mitzuerleben, wie sich die ein oder andere einer/einem anderen zuwendet.

Das italienische Lebensgefühl, das Flair und die malerische Landschaft der Toskana kommen sehr gut bei mir an und haben mich auch diesmal wieder fasziniert. Ich muss wohl diese Gegend doch einmal besuchen. Nur zelten werde ich nach dieser Geschichte dort nicht.

Sabine Thiesler hat mich mit ihrer Geschichte „Leb wohl, Schwester“ erschreckt, mich an ihren Personen hier und da zweifeln lassen und ich hatte das ein oder andere Mal sogar Mitleid. Ein Thriller, der alles hat, was ich mir von einem spannenden und fesselnden Buch wünsche. Eine absolut stimmige Geschichte, die mir leider viel zu schnell durch die Finger geflogenn ist.

Sabine Thiesler
Leb wohl, Schwester
Heyne Verlag, München
ISBN 9783453274396

Rezension von
© Gaby Hochrainer, München 2025
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