Als Freya Lockwood erfährt in “Der falsche Vogel”, dass ihr damaliger Mentor Arthur Lockwood plötzlich verstorben ist, hat sie zunächst mehr als gemischte Gefühle. Denn die beiden haben sich vor vielen Jahren nicht im Guten getrennt. Ganz im Gegenteil. Daraus folgte, dass sie keinerlei Kontakt mehr hatten.
Dennoch, Arthur wurde tot in seinem Antiquitätenladen aufgefunden und somit macht sich Freya auf den Weg in ihre alte Heimat, wo sie bei ihrer Tante Carole aufwuchs, nachdem sie durch einen schlimmen Unfall zur Waise geworden war.
Flieg mit uns ins Abenteuer: Der falsche Vogel enttarnt
Freya bekommt über Umwege einen Brief Arthurs, den dieser für den Fall seines Todes im Teehaus des Ortes hinterlegt hat. In diesem Brief hinterlässt Arthur Freya kryptische Hinweise auf seinen Tod und fordert sie auf, den Fall zu lösen und die Wahrheit ans Licht zu bringen …
Die Inhaltsangabe klingt ja recht spannend, kniffelig und aufregend. Durch das tolle Cover mit dem „Union Jack“ und der oft platzierten Werbung in den sozialen Medien wurde ich als Lesefreak, Krimi- und erst recht London/England-Liebhaberin natürlich aufmerksam auf diese Neuerscheinung.
Aber so wirklich überzeugen konnte der Roman mich leider nicht. Nicht, dass die Story schlecht war, nein, überhaupt nicht.
Der Schreibstil gefiel mir grundsätzlich auch recht gut. Immer wenn Freya „ihr“ Kapitel hatte, wurde aus der Ich-Perspektive erzählt, wenn es um eine andere Person ging, wurde aus der Erzählersicht geschrieben.
Auch die Umgebung des Antiquitätenladens und des alten Herrenhauses sprachen mich an. Der Laden wurde sehr schön bezeichnet, als eine „Detektei der Antikwelt, die für Polizei, Versicherungen etc. Antiquitäten und antike Schätze aufspürt“. Freya hatte als Teenager begonnen, im Laden bei Arthur auszuhelfen und dann, als junge Frau, aktiv mit ihm gefahndet. Bis es dann zum Bruch kam, auf den ich nicht näher eingehen möchte. Sie heiratete, wurde Mutter und zog sich zurück. Nun durch den Fall, den Arthur ihr hinterlassen hat, wird der alte Jagdinstinkt, nach der Trennung von ihrem Mann und dem Auszug der inzwischen erwachsenen Tochter, wieder geweckt.
Freya geht auf die 50 zu und ermittelt jetzt gemeinsam mit ihrer Tante Carole, bei der sie aufwuchs und die Arthurs beste Freundin war. Und genau diese beiden Charaktere haben mich leider nicht „gepackt“. Die Figur der Tante Carole ging mir sogar mit ihrer völlig überzogenen Art und dem ständigen „Schätzchchen“ eher auf die Nerven. Die dauernden kursiven Gedankengänge der Protagonistin haben mir auch nicht wirklich gefallen. Hinweise auf den Hermès Schal, die Jacki-O-Brille, den Seidenkimono, der ein blaues Wellenmuster hat … Soll das stylisch sein? Londoner Hippnes? Mir hätte ein Schal und eine Sonnenbrille gereicht, die in die Stirn geschoben wird. Es gab eine Reihe dieser Einwürfe, die mich leider gestört haben.
Der Fall selbst war sicherlich ganz nett aufgebaut und es gab auch hin und wieder gute Wendungen und falsche Fährten, aber im Großen und Ganzen hat mir das Buch nicht so gefallen, wie ich eigentlich dachte.
Ich habe überhaupt nichts gegen Humor und lustige Bücher (z.B. Bridget Jones, auch völlig überzogen, aber total anders), aber sowohl von der Handlung, als auch den Figuren her ist dies hier überhaupt kein Vergleich z.B. mit der „Strike“ – Reihe von Robert Galbraith oder den Krimis von Phil Rickman, um bei den Briten zu bleiben.
Fazit zu “:”Der falsche Vogel”
Leichte Cosy-Crime-Urlaubslektüre ohne großen Anspruch, mit Charakteren, die einige Leser sicherlich lustig finden, mir aber leider viel zu überzogen und künstlich waren.
C.L. Miller
Der falsche Vogel
blanvalet
ISBN 9783764508531
© Marion Brunner – Buchwelten, 2024
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