Professor Jordan ist ein muffeliger, eigenbrötlerischer Grantler, der eigentlich niemanden ausstehen kann und den umgekehrt ebenso niemand mag.
Ein Grantler erzählt: Professor Jordan
Durch seine Professur an der Darmstädter Uni lebt er in einer schicken Darmstädter Villa, in der er sich am wohlsten fühlt. Umgeben von seinen geliebten alten Büchern, ohne Menschen, jedoch mit einem Beagle, lebt es sich dort ganz angenehm. Sein Büro hingegen befindet sich abgeschieden im Keller, und wenn sich dort hinunter einmal Studenten verirren, merkt er es nicht einmal.
Auf einer seiner Forschungsreisen entdeckt Professor Jordan in einem alten Kloster in Rumänien eine alte Buchseite, die den alten Mithras-Mythos betrifft, was seine Neugier entfacht.
Dann trifft er auf eine wunderschöne Frau in einem alten verlassenen Gasthaus und es scheint tatsächlich, als wäre es um den muffeligen Professor geschehen. Hat er sich verliebt? Was hat die Schönheit mit dem entdeckten Mythos zu tun? Und warum taucht dieses feengleiche Wesen auf seinem Universitätsgelände auf? Leider nicht lebendig …
Ich muss sagen, dass ich anfangs ein wenig hin und her gerissen war. Der Schreibstil gefällt mir wirklich sehr gut. Der Professor war mir echt unsympathisch (gewiss absichtlich), mit seiner muffeligen und oft auch trotteligen und irgendwie auch naiven Art.
Das „Setting“ der Uni, der Villa und des Gasthauses hingegen fand ich direkt sehr ansprechend.
Das Geheimnis von Professor Jordan
Was mir leider absolut auf die Nerven ging, war die Tochter des Protagonisten. Nicht ihr eigentlicher Charakter, sondern deren Sprache. Dieses Gemisch aus Englisch und Deutsch in jedem Satz hat mir überhaupt nicht gefallen und machte auf mich den Eindruck, zwingend ultramodern schreiben zu wollen. Es wurde zwar damit begründet, dass sie im Ausland aufwuchs, aber das hat mich leider trotzdem sehr gestört und ich war froh, als der Charakter sich aus der Handlung zurückgezogen hat.
Für mich hat sich der Roman ab der zweiten Hälfte gesteigert, die Handlung hat sich in eine interessante Richtung entwickelt, die zwei Hauptfiguren als Ermittlungs-Duo haben mir Spaß gemacht. Auch die Wendung empfand ich als gut überlegt und auch fesselnd.
Die Gefühlsduselei konnte ich Jordan bis zuletzt nicht völlig abnehmen, aber er scheint sich tatsächlich geändert zu haben, und ich habe mich mit ihm so weit angefreundet, dass ich jetzt wirklich gespannt bin, wie es weitergeht.
Noch kurz zum Buch «Professor Jordan und das Geräusch von nassem Herbstlaub im Sommer» an sich. Der Verlag hat hier ein wirklich schönes Buch abgeliefert. Es ist optisch sehr schön, von guter gebundener Qualität, gedruckt auf schönem, weichem, cremefarbenem Papier.
Unter dem Schutzumschlag ist der Titel auf das Buch und den Rücken geprägt, was es sehr hochwertig macht. Ein dickes Lob an den Verlag.
Auch den Titel des Romans finde ich wirklich sehr schön, auch wenn ich hinter den Sinn dessen nicht gekommen bin. Aber er klingt ansprechend, vor allem dadurch, dass es sich nicht um einen reißerischen „2-Wort-Titel“ handelt, sondern und einen längeren mit „Klang“.
Und dem außergewöhnlichen Namen des Verlages wurde außerdem eine kleine Nebenrolle gewidmet.
Matthias Besier
Professor Jordan und das Geräusch von nassem Herbstlaub im Sommer
Casaubon Verlag
ISBN 9783982346014
© Marion Brunner – Buchwelten, 2025
—
Sie lieben alles was mit Büchern zu tun hat? Dann besuchen Sie doch einmal meinen
Rezensions- und Literaturblog:
http://buchwelten.wordpress.com/
In diesem Artikel sind Partner-Links (Affiliate) meist von Amazon, GeniaLokal.de, Buch24.de, Piper.de, oder Buecher.de enthalten. Durch einen Klick darauf gelangt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir eine kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Danke für eure Unterstützung!
Ein Teil der rezensierten Produkte wurde von den Verlagen dankenswerter Weise kostenlos zur Verfügung gestellt.







