Zornige Brandung

„Zornige Brandung“ von Nina Ohlandt und Jan F. Wielpütz

Kommissar John Benthien hat in „Zornige Brandung“ seiner Stieftochter Celine zuliebe, die kurz vor dem Abitur steht, seinen ihm nach einem Vergehen zugewiesenen Posten bei der Polizei Friedrichstadt gekündigt. Jetzt machen die Beiden erst mal Urlaub im Kapitänshaus seines Vaters Ben auf Sylt. Nebenan ist ein neuer Feriengast eingezogen. Nach Celines Angaben soll der mürrische Typ mit dem John auch schon Bekanntschaft gemacht hat, der bekannte Regisseur Max Moser sein, der am Drehbuch eines Films arbeitet, der derzeit auf Sylt gedreht wird.

Wenn ein Cold Case zum Film werden soll – „Zornige Brandung“

Schockierend wird es, als John ein paar Tage später vor der Leiche des Mannes steht – mit einem Pfeil in der Brust. Kriminalrat Gödecke, der gerade auf Sylt uraubt, übernimmt ganz spontan die Ermittlungen und bitte John um dessen Hilfe. Wird dieser Fall Johns Sprungbrett zurück an seine alte Wirkungsstätte? Erste Spuren führen ausgerechnet zu dem Cold Case, der gerade hier verfilmt wird. Aber wie kommt da der ermordete Regisseur ins Spiel?

In diesem elften Fall „Zornige Brandung“ für die Kripo Flensburg geht es um einen Mord und um einen Cold Case, die dem ersten Anschein nach nichts miteinander zu tun haben. Doch wie sich immer mehr herausstellt, trüg dieser Schein. Es ist so spannend zu lesen, wie Steinchen für Steinchen, mag es auch noch so klein sein, ganz langsam aneinander gefügt zu einem aussagekräftigen Puzzle wird, das dann keine Fragen mehr offen lässt. Es sind auch die Rückblenden, die mich als Leserin den Ermittlern immer einen Schritt voraus sein lassen. Das facht zusammen mit einigen nicht vorherzusehenden Wendungen die Spannung noch mehr an.

Wie immer erzeugt der Spielort Sylt mit seinem etwas rauen, windigen Klima und diesmal mit nicht sonderlich auskunftsfreudigen Schauspielern eine ganz eigene Kulisse. Dazu die Menschen, von denen ich die meisten ja schon aus den vorherigen Fällen kenne und die mir schon fast zu Freunden geworden sind. Aber auch die neu dazu gekommenen konnte ich mir bald gut vorstellen und sie in mein Kopfkino einpflegen.

Den Fall bzw. die Fälle finde ich sehr clever miteinander verbunden und konstruiert. Da geht es um viele Verdächtige, ein Geheimnis aus der Vergangenheit, Rivalitäten unter Kollegen und Querelen am Filmset. Und alles dröselt sich ganz langsam auf.

Bei einer weiteren Toten, die es hier gibt, hat es mir sehr leid getan, dass ich sie nun nicht mehr lesen werde. Wer diese Frau ist und warum sie sterben musste, wird aber nicht verraten.

„Zornige Brandung“ ist ein Sylt-Krimi mit norddeutschem Tiefgang, einer spannenden Atmosphäre, ausgezeichneten Ermittlern und Fällen, die mich bis zum Schluss gefesselt und in Atem gehalten haben.

Nina Ohlandt/ Jan F. Wielpütz
Zornige Brandung
Lübbe, Köln
ISBN 9783404193912

Rezension von
© Gaby Hochrainer, München 2025
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