Narzisst in the City

„Narzisst in the City“ von Michaela Leipnitz und Lilly Fröhlich

In diesem sehr gut recherchierten Tatsachenroman „Narzisst in the City“ lerne ich vier sehr unterschiedliche unverheiratete Paare kennen: Henry Golden und Sarah Lengenfield, Ella Clevemans und Scarlett Pelliz, Ryan Miller und Emily Waterson und Josh McAllister und Mia Stone. Wobei, so unterschiedlich sind sie gar nicht. Einer der beiden Partner lebt seine narzisstische Ader voll aus.

Der andere lässt sich emotional missbrauchen, schafft es aber vorerst nicht sich zu lösen und den anderen zum Teufel zu jagen. Bis sich der erfahrene Coach Lucius, ein Freund der Betroffenen, sich seiner Freunde annimmt und mit ihnen gemeinsam Wege aus dieser Abhängigkeit erarbeitet um wieder zu sich selbst zu finden. Sein Credo: Es ist nie zu spät aus einer toxischen Beziehung auszubrechen und seinem Traum zu folgen.

„Narzisst in the City“ – Tatsachenroman über Narzissmus und toxische Beziehungen interessant aufgearbeitet

Mit Ausdrücken wie Grooming, Breadcrumbing, Silent Treatment oder Traumabonding, die hier immer wieder verwendet werden, hatte ich bisher gar keinen Kontakt. Wenn ich aber im Nachhinein das Gelesene noch einmal an mir vorbei ziehen lasse, kenne ich doch einige Paare, die genau nach diesem Prinzip eine „ganz normale Ehe“ führen.

Ich fand es sehr interessant zu lesen, was es bedeutet mit einem solch narzisstisch veranlagten Menschen zusammen zu leben oder eine Beziehung zu führen. Augenhöhe ist hier jedenfalls keine zu finden. Ich bin erschrocken, wie abhängig Menschen sich machen, dadurch ihr Selbstbewusstsein verlieren und ihr Selbstwertgefühl dabei auf der Strecke bleibt. Genau so schockiert es mich, wenn ich lese, wie perfide die Narzissten dabei vorgehen. Ich bin so froh, dass ich in meinem Leben mein Herz nie an einen solchen Menschen verloren bzw. nie auf die Manipulationsmaschen eines solchen Narzissten angesprochen habe.

Ganz besonders schockiert

Ganz besonders schockiert war ich, als ich das Interview mit einem Zuhälter gelesen habe. Einfach nur schlimm. Da macht es für mich auch keinen Unterschied, ob das nun Veranlagung oder eine Krankheit ist.

Wenn ich gefragt worden wäre, was ich glaube, wer eher narzisstisch veranlagt ist, Männer oder Frauen. Ich wäre der festen Überzeugung gewesen, dass es die Männer sind, die die Frauen in ihr Korsett zwingen wollen. Dass da die Frauen in der Überzahl sind, hätte ich nicht gedacht.

Die Autorinnen Michaela Leipnitz und Lilly Fröhlich haben mich mit ihrer aufklärenden Lektüre aufgerüttelt und zum Nachdenken, manchmal auch zum Lachen, gebracht. Und ich weiß auch schon, wer dieses Buch als nächstes zu lesen bekommt. Vielleicht gibt es ja dem ein oder anderen Denkanstöße um sich Hilfe zu holen und sich aus dieser nicht normalen Abhängigkeit zu lösen.

Ich finde die Beiden leisten mit diesem Buch eine tolle Aufklärungsarbeit. Vielleicht hilft es dabei, sich über die eigene Situation klar zu werden und Hilfe zu suchen und anzunehmen.

Michaela Leipnitz/ Lilly Fröhlich
Narzisst in the City
tredition
ISBN 9783384350558

Rezension von
© Gaby Hochrainer, München 2024
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