Frederick Forsyths »Der Unterhändler« ist ein packender Spionageroman, der das erste Mal Ende der 1980er Jahre veröffentlicht wurde und erstaunlicherweise bis heute nichts von seiner Relevanz eingebüßt hat. Beim Lesen kam mir mehrmals Donald Trump und seine MAGA-Clique in den Sinn und ich konnte nur den Kopf schütteln, wenn mir bestimmte Szenen allzu vertraut vorkamen.
»Bitte, Quinn, seien Sie doch nicht naiv. Dieser ganzen Nation geht es nur um Geld. Daran kann niemand was ändern. So war’s immer, so wird es immer sein. Für uns ist der Dollar ein Gott, den wir anbeten. Alles und jeder in diesem Land kann gekauft werden, gekauft, wenn man dafür zahlt.«
»Der Unterhändler« von Frederick Forsyth
Fredrick Forsyth und seine verfilmten Bestseller
Vielleicht sollte ich zunächst auf einige sehr bekannte Werke dieses britischen Schriftstellers hinweisen, damit ihr ihn einordnen könnt. Der bekannteste Thriller von ihm ist m.E. „Der Schakal„, der mehrfach verfilmt wurde. Die Hauptrollen spielte in einer erfolgreichen Verfilmung der britische Schauspieler Edward Fox, in einem späteren Remake Bruce Willis.
Beinahe ebenso bekannt und erfolgreich mit Jon Voight in der Hauptrolle verfilmt ist der Thriller „Die Akte Odessa„.
Der Unterhändler und die geheime Verschwörung
Der amerikanische und der russische Präsident stehen ganz kurz vor der Unterzeichnung eines Abrüstungsvertrages. Doch es gibt Kräfte auf beiden Seiten, die vehement gegen das Abkommen sind, aus Sorge, dass sie dadurch weniger Profit erzielen oder Einfluss verlieren könnten. Angesichts der unmittelbaren Gefahr eines dritten Weltkriegs ist dieser Vertrag jedoch äußerst dringend erforderlich.
In diesen turbulenten Zeiten wird der Sohn des amerikanischen Präsidenten entführt. Man möchte, dass das Urteilsvermögen des Präsidenten beeinträchtigt wird. Um den Jungen aus den Händen der Kidnapper zu befreien, engagiert man einen Mann, der sich bereits zur Ruhe gesetzt hatte und nichts mehr mit seinem früheren Beruf zu tun haben wollte. Quinn, einfach nur Quinn, ohne Vorname, ohne Titel, war ein erfolgreicher Verhandler in zahlreichen hochbrisanten Entführungsfällen weltweit. Er galt als der Beste auf seinem Gebiet und man bittet ihn, den Kontakt zu den Entführern herzustellen. Schnell erkennt er, dass es sich hierbei nicht um einen gewöhnlichen Entführungsfall handelt. Das gesamte Spiel scheint Teil einer weltweiten Verschwörung von Rüstungslobbyisten zu sein, die die Friedensverhandlungen der Großmächte für immer beenden wollen und zudem die Schuld jemand anderem zuschieben möchten.
Seid bereit für unglaublich überraschende Wendungen, liebe Leser! Egal, wie sehr ihr denkt, dass ihr die Geschichte im Griff habt und wisst, was als Nächstes passieren wird – werdet ihr eines Besseren belehrt. Spannung pur! Selbst in den romantischen Teilen des Buches werdet ihr mit unerwarteten Wendungen konfrontiert. Haltet euch fest, denn der Unterhändler enttäuscht nie!
Wenn ich zu Beginn des Romans noch dachte, dass die Beschreibung der politischen Verhältnisse ziemlich ausschweifend sind, musste ich mir dann doch gestehen, dass sie gutes essentielles Hintergrundwissen sind, um die Handlungen einiger Personen zu verstehen. Man kann das konkrete Geschehen unweigerlich viel besser in dem Gesamtbild des kalten Krieges zwischen den Suparmächten einordnen.
Als ich zu Beginn des Buches las, dachte ich noch, dass die Beschreibung der politischen Verhältnisse ein bisschen zu ausführlich war. Doch dann musste ich mir eingestehen, dass sie ein wichtiges Hintergrundwissen darstellen, um das Handeln einiger Personen zu verstehen. Man kann das konkrete Geschehen einfach viel besser in den Gesamtkontext des Kalten Krieges zwischen den Supermächten einordnen. Das war mir besonders klar geworden, als ich die Geschichte von »Der Unterhändler« weiter las.
Ich freue mich auf den nächsten Roman, den Fredrick Forsyth zusammen mit dem britischen Thrillerautor Tony Kent verfasst. Es wird die Fortsetzung von „Die Akte Odessa“ sein und soll noch in 2025 erscheinen.
Liebhaber der Thriller von Bill Clinton, Tony Kent und David Baldacci werden auch Frederick Forsyth mögen und hiermit vielleicht so wie ich Kennenlernen.
Frederick Forsyth
Der Unterhändler
Aus dem Engllischen Rudolf Hermstein, Christian Spiel
Piper, München
ISBN: 9783492301336
Rezension von:
© Detlef Knut, Düsseldorf 2025
Was es sonst noch gibt: Bücher, die gefallen
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