Max und Annie Kingsley, die mit ihrem Sohn Kip in „Das Wochenende“ aus London in die englischen Grafschaft Cornwall nach Wildernest auf eine Landzunge und die Farm Morvoren Point gezogen sind und hier demnächst einen Glampingplatz eröffnen wollen, haben ihre Freunde eingeladen. Schnell stellt sich heraus, dass von der 20-jährigen Freundschaft nicht mehr viel übrig ist. Es wird gelästert, was das Zeug hält und die Männer, die auf die Kinder aufpassen sollen, lassen sie alleine Richtung Strand losziehen. Alle kommen zurück bis auf eines. Von der Suche nach Phoebe abgelenkt, bemerkt keiner der Anwesenden, dass sich plötzlich ein weiterer Mensch aus ihren Reihen in allerhöchster Gefahr befindet.
„Das Wochenende“ – ein meisterhafter Thriller
Schon im Prolog steigt bei mir die erste Gänsehaut hoch und ich frage mich, wer da an den Klippen steht. Das wird zum Ende der Geschichte dann aufgeklärt.
Die Geschichte „Das Wochenende“ behandelt von 4 Familien, die sich auf einen abwechslungsreichen Kurzurlaub mit Freunden gefreut hatten. Aber schon am ersten Abend gibt es Reibereien. Als dann ein Unwetter aufzieht und ein weiteres junges Mädchen vermisst wird, beginnt die Situation zu eskalieren.
Ganz am Anfang der Geschichte bekomme ich den Ausschnitt einer Landkarte auf der ich sehen kann, wo ich mich gerade befinde. Und das Personenverzeichnis hat mir bei den vielen Menschen, die mir hier begegnen, sehr geholfen. Meine Sympathien und Antipathien habe ich schnell vergeben können. Nur, dass ich mich bei einer Person so getäuscht habe …
Zwischenzeitlich ist die Polizei mit zwei DIs und einer Familienberaterin involviert. Die einzelnen Kapitel, die eine angenehm zu lesenden Länge haben und mit dem jeweiligen Namen und dem Zeitpunkt versehen sind, springen zwischen den Vernehmungen und den rückblickenden Ereignissen auf die letzten Tage hin und her. So entsteht langsam ein immer plastischeres Bild und vor allem bekomme ich die Gedanken, Emotionen und die verschiedenen Blickwinkel der Einzelnen zum gleichen Thema sehr gut mit.
Das Setting am Ende einer Landzunge von Cornwall im Nirgendwo und die Idee eines Glampingplatzes, dazu dieser gewaltige aufziehende Sturm, haben mir sehr gut gefallen und ich konnte mich hier sehr gut hineinversetzen.
Hannah Richell schafft es mit ihrem Erzählstil mich immer wieder zu Verschiedenem im Unklaren zu lassen, was die Spannung für mich kolossal steigerte. Durch verschiedene Wendungen und neue Vorkommnisse begreife ich erst spät, worum es hier eigentlich geht. Und auch wer die Person aus dem Prolog ist, erklärt sich mir erst hier.
„Das Wochenende“ ist eine spannende und sehr interessante Geschichte über das Verhältnisse von 4 Familien zu- und untereinander, die sich seit 20 Jahren kennen. Mit einem Ende und einer Auflösung, die mich absolut überzeugt haben.
Hannah Richell
Das Wochenende
Rowohlt Verlag, Hamburg
ISBN 9783499014826
Rezension von
© Gaby Hochrainer, München 2024
Was es sonst noch gibt: Bücher, die gefallen
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