Sibylle Narberhaus – Syltfeuer

Es ist Dezember und auch auf Sylt geht alles etwas langsamer. Landschaftsarchitektin Anna Bergmann fährt zu einer Beisetzung auf die Insel. Ihr Gönner Johannes von Waldenbach, den sie durch ein Stipendium kennengelernt hatte und der sich in Amerika John Woodbrook nannte, ist verstorben. Dies verbindet sie mit einem Besuch ihrer Freundin Britta, die zusammen mit ihrem Mann ein Hotel auf der Insel leitet und natürlich sofort ein Appartement für Anna zur Verfügung stellt. Gleichzeitig bekommt sie Post von einem Nachlassverwalter, der sie zur Testamentseröffnung in Sachen von Waldenbach bittet.

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Für mich zu viel Liebesgeschichte für einen Krimi

Die Polizei in Westerland ist gerade von einer Krankheitswelle gebeutelt, da muss sie sich einerseits um eine Einbruchsserie kümmern, bei der ein Hausbesitzer erschlagen wurde. Außerdem wird auf einem Parkplatz zum Ellenbogen ein Mann gefunden – erschossen.
Britta und ihr Mann Jan wollen Anna auf der Insel an den Mann bringen. Und plötzlich muss sie sich zwischen zwei Männern entscheiden.

Ich war gerade erst auf Sylt und musste natürlich dieses Buch sofort lesen. Eine wunderschöne Liebesgeschichte umrahmt von kriminellen Machenschaften auf der Insel der Schönen und Reichen.

Ich habe Anne Bergmann kennengelernt und schon war mir die junge Frau sehr sympathisch. Genau so wie ihre Freundin Britta mit ihrer Familie und wie die beiden Männer, die großes Interesse an ihr zeigen. Alles genau so, wie man es sich auf Sylt halt vorstellt. Aber auch die anderen Protagonisten stellt mir die Autorin mit ihren Ecken und Kanten, mit ihren Problemen, Ängsten und ihren so unterschiedlichen Wesen sehr gut vorstellbar vor. Es gibt wie immer aber auch hier Menschen, die ich einfach zutiefst unsympathisch finde. Ich kann ihr Handeln und ihre Gedanken alle gut nachvollziehen und bin schon nach ein paar Seiten völlig im Buch gefangen.

Anders geht es mir mit der Aufklärung. Da hatte ich mir die verschiedensten Szenarien vorstellen können, musste aber immer nach einer neuen Wende oder neuen Erkenntnissen davon ablassen. Insgesamt hat mir dieses kriminelle Konstrukt sehr gut gefallen.

Da die Geschichte für mich in der Hauptsache von der Liebesgeschichte rund um Anna lebt, kommt für mich die Spannung, die zwar unterschwellig immer da ist, etwas zu kurz.

Durch die vielen wunderschönen Beschreibungen der Inselorte, der Menschen und der Landschaft kommt der lokale Aspekt richtig schön hervor. Ich hatte gleich einige der Orte wieder vor Augen. Einfach nur schön. Die Stimmung, die dort im Dezember herrscht wurde gekonnt und gut vorstellbar eingefangen.

Auch wenn ich dieses Buch nicht direkt als Krimi bezeichnen würde, hatte ich doch wunderschönem unterhaltsame und auch spannende und interessante Lesestunden. Ich bin gespannt, ob und wie es mit Anna und ihrem Liebsten weitergeht.

4,5 von 5 Sternen

Sibylle Narberhaus
Syltfeuer

Gmeiner-Verlag, Messkirch
ISBN 9783839225073

Rezension von
© Gaby Hochrainer, München 2019
Der Beitrag enthält Affiliate-Verknüpfungen.
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Ein Kommentar

  1. Hallo Gaby,

    von dieser Autorin kenne ich auch einen Krimi von Sylt, ich habe von ihr Syltstille gelesen. Es ist ein leichter und sehr unterhaltsamer Urlaubsroman mit wenig Krimihandlung und damit für den Urlaub eigentlich die richtige Lektüre, denn man hat die Gegend gut vor Augen und das mag ich bei solchen Büchern immer sehr gern.
    Ich brauche aber eigentlich etwas mehr Spannung, auch wenn ich Liebesgeschichten zusätzlich ganz interessant finde.

    Liebe Grüße
    Barbara

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