Im Bann des Vaterlandes

«Im Bann des Vaterlandes» von Kevin Riemer-Schadendorf

Kevin Riemer-Schadendorf hat mit diesem Roman «Im Bann des Vaterlandes» eine düstere Zukunft entworfen, die mich beim Lesen ziemlich erschreckt hat. Es geht nicht mehr darum,  ob unser Land in so eine Richtung gehen könnte, sondern nur noch darum, wie wir dieser erschreckenden Entwicklung überhaupt noch etwas entgegensetzen können.

«Im Bann des Vaterlandes» – Der Algorithmus des Widerstands

In der Welt, die er beschreibt, ist von Demokratie kaum noch etwas übrig. Freiheiten wie Meinungsäußerung und Selbstbestimmung sind fast nur noch Erinnerungen. Deutschland hat sich von der Welt abgekapselt und ist international kaum noch von Bedeutung.

Im Zentrum steht Micha Rebesky, ein Journalist bei der „Norddeutschen Zeitung“. Ich konnte förmlich spüren, wie er miterlebt, wie der freie Journalismus unter Kontrolle gerät und künstliche Intelligenz Texte so verfälscht, dass sie nur noch das zeigen, was die Regierung will, anstatt wirklich Missstände aufzudecken.

Was mich beeindruckt hat, ist, wie Micha sich dagegen wehrt. Unter einem Pseudonym bloggt er offen über Politik und Gesellschaft. Auch andere nutzen diese Plattform, um anonym ihre Beobachtungen zu teilen. So entsteht eine kleine Gegenöffentlichkeit in einer zunehmend gleichgeschalteten Gesellschaft. Über diese Gruppe kommt Micha schließlich mit einer Widerstandsbewegung in Kontakt.

Er entscheidet sich, Teil dieser Bewegung zu werden und kündigt bei der Zeitung. Doch der Druck auf die Menschen steigt weiter an. Besonders erschreckend ist das KI-Programm  SKALV, das alle überwacht und Menschen automatisch als potenzielle Straftäter einstuft. Diese Einstufungen führen zu automatisierten Verhaftungen. Auch Jule, eine ehemalige Kollegin von Micha, bleibt davon nicht verschont, weil sie sich weigert, einen regierungsnahen Artikel mit ihrem Namen zu unterschreiben. Um sie aus der Vorbeugehaft zu holen, riskiert Micha mit der Widerstandsgruppe alles.

Das Ganze wirkt für mich in «Im Bann des Vaterlandes» besonders real, weil SKALV in der Geschichte eine Methode nutzt, die an reale Überwachungsprogramme wie die von Palantir erinnert. Diese werden schon in einigen Bundesländern verwendet und sind dort sehr umstritten. Ich finde, das bleibt kein theoretisches Szenario mehr, denn solche Programme könnten tatsächlich unsere Grundrechte untergraben, indem Menschen willkürlich in Risikoprofile gesteckt werden, ohne klare Transparenz oder Schutzmöglichkeiten.

Ich will nicht zu viel verraten, denn das Buch «Im Bann des Vaterlandes» entfaltet seine Kraft vor allem beim eigenen Lesen.

Der Stil des Autors ist klar und schnörkellos. Besonders berührt hat mich, wie nah die Geschichte an der Realität ist. Ein Volk, das angesichts von Klimakrise, Fluchtbewegungen und Terror einfachen Lösungen hinterherläuft und dabei durch eigene Entscheidungen der Demokratie die Kraft nimmt, sich zu behaupten. Das Buch hat mir deutlich gemacht, wie fragil unsere Freiheit wirklich ist, wenn wir nicht wachsam bleiben.

Mein Fazit:

«Im Bann des Vaterlandes» ist für mich nicht nur ein spannender Roman, sondern vor allem eine eindringliche Warnung. Wer glaubt, das sei alles nur Fiktion, unterschätzt die Gefahr. Wenn wir unsere demokratischen Werte nicht aktiv schützen, könnten sie schneller verschwinden, als wir es für möglich halten.

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Kevin Riemer-Schadendorf
Im Bann des Vaterlandes
Pinguletta Verlag
ISBN: 9783948063658

© Manuela HahnLesenswertes aus dem Bücherhaus, 2025

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