Journalistin Franziska Zimmermann, seit der Trennung von ihrem Mann Jens alleinerziehende Mutter der dreijährigen Marie, versucht ihr Leben wieder auf die Reihe zu bringen. Sie will unbedingt aus dem Hochhausghetto, wo sie derzeit lebt, raus. Da kommt das Angebot ihrer Freundin Sandra, Chefredakteurin von Her Way, gerade richtig. Franzi beginnt über das Thema Incels, Menschen, die unfreiwillig Singles sind, zu recherchieren, nicht ahnend, wie viel Wut und Hass sie damit auf sich zieht.
In diesem Thriller greift Leonie Haubrich ein Thema auf, das mir bisher ganz fremd und unbekannt war. Incels – Männer, die unfreiwillig enthaltsam leben und hassen deswegen Frauen. Und diese Wut und den Hass leben sie in dieser Geschichte über das Internet aus.
Die Protagonistin Franziska Zimmermann konnte mich leider gar nicht für sich einnehmen. Sie ist mir zu unstet, zu wirr in ihrem Tun. Da hätte ich mir von einer ernsthaften Journalistin, die sie ja sein will, anderes erwartet. Richtig lieb dagegen finde ich ihre Eltern Sabine und Gernot, die sich auch immer wieder um die kleine Marie kümmern. Ansonsten gibt es in dieser Geschichte nicht viele Menschen, mit denen ich gerne befreundet wäre.
Der Schreibstil ist wie immer sehr einnehmend und ich konnte das Buch trotz der lesefreundlichen Kapitellängen nicht aus der Hand legen. Mitfiebern geht auch hier wieder sehr gut. Auch der Spannungsbogen hält sich extrem hoch und ich war erstaunt und schockiert, als ich das Ende hinter mir hatte.
Also bitte unbedingt selbst lesen.
Ein sehr interessantes Thema, auch über die Tiefen des Internets, spannend inszeniert mit einer Protagonistin, die mich nicht ganz überzeugen konnte.
4,5 von 5 Sternen
Leonie Haubrich Dornenbraut Selfpublishing ISBN 9781081993542 |
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© Gaby Hochrainer, München 2019