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»Madame le Commissaire und der tote Liebhaber« von Pierre Martin

Ein neuer Fall für die Kommissarin der Provence. Für mich der erste Fall von ihr. Die Kommissarin kehrt nach einer mehrwöchigen medizinischen Reha-Therapie in ihr kleines Örtchen Fragolin zurück. Da geschieht das Unfassbare: Der Ex-Liebhaber der Madame wird mit durchschnittener Kehle tot im Nachbarort aufgefunden. Kein Mensch weiß, was er zu dieser Zeit dort zu tun hatte. Die Kommissarin ist trotz des schon lange zurückliegenden Affaire zu ihm tief betroffen, war er doch stets ein Freund geblieben. Sie möchte deshalb nicht ermitteln. Doch dann kommt es anders und ohne ihre Hilfe geht die Aufklärung nicht voran.

Wer in die Landschaft der Provence und in die Gegend um Saint-Tropez eintauchen möchte, der wird mit diesem Krimi nichts falsch machen. Als solcher entbehrt er auch nicht einer gewissen Spannung. Doch genau wie die Krimi unter seinem anderen Pseudonym schafft der Autor es nicht, seinen oberlehrerhaften Schreibstil zu unterdrücken. Jedem Leser muss er mit zahlreichen französischen Sätzen beweisen, dass er französisch sprechen kann. Wohlgemerkt der Roman wird eigentlich auf Deutsch präsentiert. Die Figuren unterhalten sich eigentlich auf deutsch. Warum nur werfen sie immer wieder französische Floskeln ein, die dann auch noch sofort ins Deutsch übersetzt, also redundant sind? Auf viele Seiten Lexikonwissen hätte der Autor gut verzichten können. Es hätte der Spannung und der Handlung gut getan, wenn ein Drittel aller Seiten gestrichen worden wären.

Mein Fazit: Wenn man das Gockelgehabe des Autos überblättert, hat man einen angenehm unterhaltsam Ratekrimi, der den Lesern in eine bezaubernde Region verschlägt.

Pierre Martin
Madame le Commissaire und der tote Liebhaber
Droemer Knaur Verlag, München
ISBN 9783426521984

© Detlef Knut, Düsseldorf 2019
Der Beitrag enthält Affiliate-Verknüpfungen.
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