Julie Leuze – Ein Garten voller Sommerkräuter

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Die Scheidung von ihrem Mann Jürgen, der sich eine Jüngere gesucht hat, ist gerade durch. Das gemeinsame Haus wurde verkauft. Tochter Annabel studiert auswärts und ist zu ihrem Freund gezogen. Job hat sie derzeit auch keinen, da sie ihr Studium während der Schwangerschaft abgebrochen hat. Miriam Weiden, gerade mal Anfang 40, fällt die Decke auf den Kopf. Da erinnert sie sich, dass sie immer mal wieder nach Südengland reisen wollte und bucht kurzerhand einen Urlaub im Iveystone Manor in Reedcombe. Ihre Gedanken sind allerdings immer wieder in Deutschland, schweifen ab in die Vergangenheit. Und Miriam bemerkt, dass sie in ihrem alten Leben eingentlich nichts mehr hält. Da verliebt sie sich in einen schwarzen knuffigen Hund und dann in ein kleines Cottage mit einem wunderbaren, jetzt allerdings total verwilderten Garten. Hier will sie ein neues Leben anfangen …

Das Cover mit dem kleinen reedgedeckten Haus und dem wilden Garten zaubert schon vor dem Lesen eine locker-leichte Stimmung herbei. Julie Leuze hat es sehr schnell geschafft, mich mitten in die Geschichte hinein zu ziehen. Vielleicht auch deshalb, weil sich viele Frauen in Miriam hinein versetzen können. Etwas anderes machen, sich neue Ziele stecken und vor allem nicht verzweifeln, wenn´s nicht gleich klappt und auf keinen Fall aufgeben. Das bringt die Autorin hier sehr schön rüber.

Aber auch Miriams Liebe zu ihrem Garten und vor allem den Kräutern kann ich mir durch die tollen Beschreibungen sehr gut vorstellen. Ich meine den Duft von Lavendel, Rosmarin und Kamille in der Nase zu haben. Aber auch die wunderschöne Landschaft und die Eigenart der Bewohner von Reedcombe, die nicht alle Miriam gut gesinnt sind, werden sehr bildhaft und farbig beschrieben. Devon steht nun auch auf meiner “möchte ich noch sehen”-Liste.

Von März bis Oktober begleite ich Miriam auf ihrer Reise in ein neues Leben. Allen Monaten voran gestelt, finde ich je ein Kräutlein aus Devons umfassender Kräuterfibel näher beschrieben. Und im Anhang sind noch ein paar Reedcomber Kräuter-Rezepte abgedruckt.

Eine wunderbare Geschichte, die Mut macht, das Leben und die Zukunft, egal in welchem Alter, neu anzugehen. Ich hatte ein paar sehr schöne, unterhaltsame Lesestunden. Dieses Wohlfühlbuch, das auch seine nachdenklichen Seiten hat, bekommt meine absolute Leseempfehlung.

Bickmore, Barbara
Wer nach den Sternen greift

Dromer Knaur Verlag, München
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© Gaby Hochrainer, München 2017
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