»A Darkness More Than Night« von Michael Connelly

»A Darkness More Than Night« von Michael Connelly ist ein weiterer Roman in den Reihe so viele Krimis und Thriller rund um Harry Bosch, dem LAPD-Officer. Konkret handelt es sich um den siebten unabhängigen Band dieser Reihe.

A Darkness More Than Night

In diesem Roman spielt Harry Bosch zunächst eine scheinbar untergeordnete Rolle. Eher wie eine Nebenrolle taucht er zunächst weit entfernt in einem Gerichtsprozess und dann ganz langsam immer stärker in den Vordergrund.

Vielmehr geht es zunächst um eine Ermittlerin, die einen Privatdetektiv anheuert, um gegen Harry Bosch zu ermitteln. Es geht um einen Verbrecher, der von Harry Bosch getötet wurde. Der Tote war so drapiert worden, wie ein Toter auf einem Gemälde des niederländischen Malers Hieronymus Bosch. Die Ermittlerin glaubt, dass Detective Harry Bosch ein düsteres Geheimnis verbirgt und auf einem ebenso düsterem Rachefeldzug wäre.

Sie holt den Ex-Polizisten Terry McCaleb ins Boot, der sich als Privatschnüffler verdingt und kein besonderes gutes Verhältnis zu Harry Bosch hatte. Sie waren zwar Kollegen, aber immer skeptisch gegeneinander. Der soll sie beim Ermitteln unterstützen.

Harry Bosch selbst sitzt in einem Prozess als Zeuge vor Gericht. Er hat keine Ahnung, was hinter seinem Rücken läuft und konzentriert sich ganz auf seine Zeugenaussage.

Die FBI Agentin und ihr Privatermittler versuchen hinter die Geheimnisse von Harry Bosch zu kommen, der bekanntermaßen mit bürgerlichem Namen genauso wie der mittelalterliche Maler heißt. Sie vermuten dort und in dessen Gemälden die Ursache für den Mord durch Hieronymus Bosch an dem damaligen Opfer.

Schreibstil von Michael Connelly

Über den Schreibstil von Michael Connelly muss ich an dieser Stelle nicht viel ausholen. Sein schnörkelloser, Detail beschreibender Stil ist bekannt und ich habe schon in etlichen Rezensionen darüber berichtet.

Die Romane von Michael Connelly lesen sich wie Filme und Fernsehserien. Das Lokalkolorit von Los Angeles spielt immer eine große Rolle und es fühlt sich an, als würde man selbst durch die Straßen dieser Pazifikmetropole gehen, wenn man den Figuren folgt. Der Weg in das Haus von Harry Bosch in den Hollywood Hills scheint einem vertraut.

»A Darkness More Than Night« ist ein spannender und unterhaltsamer Thriller, der vielleicht zwar nicht zu den besten Zehn Romanen von Michael Connelly gehört, aber dennoch eine Bereicherung im Stapel der gelesenen Bücher sein wird. Besonders die Fans sollten ihn nicht missen und können bei ihren nächsten Urlaub die im Roman genannten Restaurants suchen und vielleicht neben Harry Bosch alias Titus Welliver ein Bier trinken.

Über allem steht die Weisheit der amerikanischen Verteidiger, dass ein Fall schon so gut wie gewonnen ist, sobald der als Zeuge auftretende Polizist im Kreuzverhör unglaubwürdig gemacht wurde.

In der Abschlussbetrachtung lässt sich festhalten, dass die Strategie, einen Polizisten im Kreuzverhör zu Fall zu bringen, eine äußerst rücksichtslose und manipulative Taktik darstellt. Im konkreten Fall von Harry Bosch wird deutlich, dass seine Glaubwürdigkeit und Reputation bewusst untergraben werden sollen, indem ihm ein Mord angehängt wird. Diese skrupellose Vorgehensweise zeigt die skrupellosen Methoden mancher Verbrecher, die Wahrheit zu verdrehen, um ihre eigenen Interessen zu schützen. Als Leser sollten wir uns bewusst sein, dass solche Machenschaften nicht nur in der fiktiven Welt von Thrillern existieren, sondern auch in der Realität vorkommen können. Es ist wichtig, kritisch zu hinterfragen, welche Beweise und Aussagen uns präsentiert werden und unsere eigene Meinung zu bilden.

Rezension von:
© Detlef Knut, Düsseldorf 2024
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