Tiefer Grund

»Tiefer Grund« von Matthew Costello und Neil Richards

Seit einigen Jahren ist das Autorenduo Costello/ Richards beliebt für seine typisch englischen Krimis. Ähnlich den Fällen von Inspector Barnaby haben sie ein Universum rund um den fiktiven Ort Cherringham in den Cotswolds nördlich von Oxford geschaffen. In den etwa dreißig Kriminalroman setzen sie auf Miträtseln und Wohlfühlen der Leser, ohne die heutigen Probleme der Gesellschaft aus dem Blick zu lassen. So auch in dem vorliegenden Band.

»Totenrache« von Amanda Stevens

Liebhaber von Stephen King werden sich bestimmt auch mit den Romanen von Amanda Stevens anfreunden können. Paranormale Ereignisse, wie sie aus Serien wie „X-Akten“ oder „Supernatural“ bekannt sind, bilden das Fundament ihrer Roman. So auch der hier vorgestellte.

Die Friedhofsrestauratorin Amelia Gray lebt in Charleston und besitzt eine besondere Gabe: Sie kann Geister sehen. An ihrer Seite ist Detective John Devlin. (Warum denke ich bei Devlin sofort an Devil?) Im Haus findet Amelia ein Stereoskop, durch welches Stereofotos in 3D betrachtet werden können. Es ist ein uraltes Teil. Sie kann sich nicht erklären, wie dieses Gerät in ihr Haus gekommen ist, macht sich auf den Weg in einen Kuriositätenladen, um mehr darüber zu erfahren. In dem Laden ist sie offenbar bei dem Chef an der richtigen Stelle. Ihre Recherchen führen Sie auf einen verlassenen Friedhof, sie erfährt von Rose Gray, die schon viele Jahre tot ist. Amelia glaubt nicht, dass sie etwas mit Rose zu tun hat. Nachnamen sind durchaus mehrfach vertreten, ohne verwandtschaftlich verbunden sein zu müssen. Wenn da nicht der Umstand wäre, dass Amelia mit ihrem zweiten Vornamen auch Rose heißt. Außerdem ist sie der Rose von damals wie aus dem Gesicht geschnitten. Wie eine Zwillingsschwester sieht sie nach Meinung der Bekannten aus.

Das Erbe der Rosenthals

»Das Erbe der Rosenthals« Armando Lucas Correa

Es ist der Debütroman eines mehrfach für seinen Journalismus ausgezeichneten Autoren. Und ebenso meisterlich präsentiert er seinen Roman, mit dem er ein ganz persönliches Herzensthema verarbeitet hat. Doch worum geht es?

Die elfjährige Anna ist ohne Vater aufgewachsen. Er kam bei einem Unfall ums Leben als ihre Mutter mit ihr noch schwanger war. Ein Brief von der Familie ihres Vaters, die auf Kuba lebt, und enthält Hinweise und Fotos der Familie ihres Vaters. In Anna wird das Interesse für die Familie des unbekannten Vaters geweckt. Doch erst als sie sich mit ihrer Mutter von New York auf eine für sie abenteuerliche Reise nach Kuba begibt, bekommt sie die Gelegenheit, in direkten Gesprächen mit der Großtante, die ihren Vater aufgezogen hat, und von der sie ihr Aussehen geerbt hat, ihren Vater und dessen Familie kennenzulernen. Parallel zu den Recherchen von Anna in der Gegenwart wird die Flucht von Hannah und ihren Eltern aus dem Deutschland von 1939 geschildert.

»Die dunklen Wasser von Exeter« von Paul Marten

Paul Marten reiht sich in eine Reihe mit Ian Ranking, Simon Beckett, Minette Wolters. Sein Protagonist DCI Craig McPherson und dessen Sidekick DS Tyler Leighton entbehren nicht einer gewissen Ähnlichkeit solcher Pärchen wie Barnaby und Jones, Lewis und Hathaway und anderen Ermittlerduos auf den britischen Inseln. Aber dennoch sind sie auf sehr eigene Art gestrickt und interessante Figuren, die immer wieder für eine Überraschung gut sind.

Nun zum Inhalt: McPherson, schottischer Polizist, der nach einem Vorfall in den Süden Englands nach Devon strafversetzt wurde, findet in der Exe die Leiche eines landesweit prominenten Bauunternehmers. Zwar wird der Tod als Unfall eingestuft, aber das Bauchgefühl rumort im DCI. Es gibt Ungereimtheiten. So ermittelt McPherson ohne und mit dem Segen seiner Vorgesetzten. Doch als die Spuren in die Politik weisen und der so saubere Bauunternehmer nicht mehr in strahlendem Glanz erscheint, werden ihm sehr große Steine in den Weg gelegt, sogar der Fall entzogen. Aber er wäre nicht Schotte, wenn sein Dickschädel aufgeben würde. Zusammen mit Leighton macht er weiter.

Die fremde Königin

„Die fremde Königin“ von Rebecca Gablé

Dieser Roman ist der Folgetitel von „Das Haupt der Welt„, der im Mittelalter Deutschlands spielt und nichts mit den Waringham-Romanen zu tun hat.  Die Autorin beweist wieder einmal ihren Einfallsreichtum bei der Ausschmückung der historischen Fakten mit einer fiktiven, sehr unterhaltsamen Handlung.

Es geht um König Otto im 10. Jahrhundert. Insofern schließt der Roman an seinem Vorgänger an. Die italienische Königin Adelheid, die nach dem Tod ihres Mannes zusammen mit ihrer Tochter festgesetzt worden war, um die Herrschaft über ihr Reich zu ergaunern, wird von einem Mann König Ottos befreit. Der zuverlässige Panzerreiter Gaidemar wurde von Ottos Sohn Wilhelm für diese Aufgabe vorgeschlagen. Das ist Otto recht, denn sollte der Plan schief gehen, dann verliert er nur einen unbedeutenden Neffen. Sollte die Befreiung aber glücken, dann kann er seine eigenen Pläne umsetzen und durch die Hochzeit mit Adelheid die Macht über das Königreich Italien erlangen. Dieser Plan geht dank Gaidemar auf. Da er aber ein ungeliebter Bastard ist, wird ihm seitens Otto kein großes Lob zuteil. Doch es wächst eine Freundschaft zwischen Adelheid und Gaidemar als auch zwischen ihm und Wilhelm heran.

Glück ist, wenn man trotzdem liebt

»Glück ist, wenn man trotzdem liebt« von Petra Hülsmann

Locker, frisch und modern aus dem Hier und Heute präsentiert sich der Roman von Petra Hülsmann. Eine Liebesgeschichte, die in Hamburg angesiedelt ist und besonders durch den Taxifahrer Knut auch sprachliches Lokalkolorit herüberbringt.

Isabelle arbeitet mit aller Leidenschaft in einem Blumenladen und liebt ihre Daily-Soap im Fernsehen. Obwohl erst 27 Jahre alt, träumt sie davon, den Blumenladen eines Tages zu übernehmen. Ihr Leben hat sie stark strukturiert eingerichtet und duldet keine Unregelmäßigkeiten. Sie hat da so ihre Gründe für. Deshalb wird sie schon aus der Bahn geworfen, als das asiatische Restaurant gegenüber des Blumenladens, indem sie jeden Mittag eine Suppe aß, schloss. Nun befindet sich dort das Thiels, ein frisch eröffnete Nobelrestaurant. Mit dessen Existenz und der des Inhabers Jan Thiel kann und mag sie sich nicht anfreunden. Doch das neue Restaurant gegenüber ist nicht das einzige, was ihr Leben durcheinanderbringt. Es reiht sich ein Desaster an das andere und Isa hat das Gefühl, als hätte sich die ganze Welt gegen sie verschworen.

»Ein ganzes Leben lang« von Emily Grayson

Abby ist aus New York in ihre kleine Heimatstadt zurückgekehrt. Nach dem Tod ihres Vaters hat man ihr den Posten der Chefredakteurin der Lokalzeitung angeboten. Sie musste nicht lange überlegen, um das Modemagazin zu verlassen. Eines Tages bekommt sie Besuch eines älteren Herrn, grauhaarig, Aktentasche unterm Arm. Er platzt ihr in das Tagesgeschäft und möchte ihr eine Geschichte erzählen, die für ihr Blatt interessant sein könnte. Doch Abby hört nur mit halbem Ohr hin und hat wichtigere Dinge im Kopf. Sie bekommt nur mit, dass der Mann sich seit über fünfzig Jahren immer am selben Tag des Jahres im Pavillon auf dem Marktplatz der Stadt mit derselben Frau getroffen hat. Der Mann erkennt schnell, dass er Abby zum falschen Zeitpunkt erwischt hat und verschwindet wieder. Am späten Nachmittag streift die Journalistin auf ihrem Heimweg den Marktplatz. Irgendetwas an den Sätzen des Mannes hatte die Neugier in ihr geweckt. Im Pavillon findet sie seine Aktentasche. Die lässt sich leicht öffnen und obenauf liegt ein Zettel, auf dem vermerkt ist, dass dieser Aktenkoffer für Abby bestimmt ist. Sie nimmt die Tasche kurzerhand mit und kehrt in ihr Büro zurück. Darin befinden sich Audiokassetten und viele Fotos, Zeitungsausschnitte und andere Kleinigkeiten. Sie beginnt, die erste Kassette anzuhören.

»Herbstmond« von Patti Callahan Henry

Amy Raynolds lebt mit ihrem Mann Phil und den beiden Kindern Jack und Molly in dem kleinen Städtchen Darby in South Georgia. Sie stehen heute am Rande des Footballfeldes zwischen den Campinggrills. Seit dreiundzwanzig Jahren treffen sie sich hier mit ihren Freunden zum Barbecue während eines Footballspiels. Doch heute soll ein besonderer Tag sein: Ihr Sohn Jack will seinen Eltern zum ersten Mal seine neue Freundin Lisbeth und deren Eltern vorstellen. Während Lisbeth sich mit allen bekannt macht, müssen sie noch auf ihre Eltern warten. Doch als diese endlich eintreffen, verschlägt es Amy Sprache. Nick, Lisbeths Vater, ist ihr ehemaliger Schulkamerad und ihre erste Liebe. Die Vergangenheit kracht wie der Ausbruch eines Vulkans in ihrem Kopf. Damit hatte Amy keinesfalls gerechnet. Schließlich hatte Nick sie vor 25 Jahren kurz vor der Hochzeit einfach sitzen und nie wieder etwas von sich hören lassen. Ihre Versuche damals, mit Nick in Kontakt zu treten, waren allesamt gescheitert. Und nun steht er als potentieller zukünftiger Schwiegervater vor ihr.