Die Krimi-Cops: Knock Out


Im Düsseldorfer Hafen verdunkelt sich für zwei Menschen innerhalb der ersten Kapitel die Welt. Einer davon ist tot. Kriminalpraktikant Jensen und Kommissar Struhlmann, genannt Struller, nehmen die Ermittlungen auf. Noch bei der ersten Tatortbesichtigung sehen sie etwas entfernt einen Mann flüchten, der sie offenbar beobachtet hatte. Die am Tatort anwensenden Polizisten nehmen die Verfolgung durch das Dunkel der Nacht zwischen verlassenen Fabrikgebäuden im Hafen auf.
In der gewohnt flapsigen Art erzählen die Krimi-Cops die Geschichte um die Verbrechen an zwei schwedischen Mädchen. Mit großer Detailtreue beschreiben sie jede Bewegung der handelnden Figuren. Der Leser spürt die Ermattung, wenn sich Jana aus dem Wasser zieht. Er spürt, wie sich ihre Muskeln spannen, und sie droht, wieder ins Hafenbecken zurückzustürzen. Die Erzählweise der Krimi-Cops ist dabei so angenehm, dass dem Leser die vorgegebenen Bilder, die sich im Kopf bilden, nicht fremd sind.
Besonders hervorzuheben sind die Dialoge. Humorvoll und süffisant, den Figuren angepasst, jedoch die Lachmuskeln nicht überstrapazierend. Es ist nicht der Humor des Humors wegen, sondern der Sprachwitz des Alltages, den „Leuten auf’s Maul geschaut“. Und so manches Mal löst sich das Schmunzeln des Lesers in einem Lacher.
Insgesamt haben die fünf Autoren an ihrem Konzept aus den vorhergehenden Romanen festgehalten und eine gute Mischung von filigrane Ermittlungen und rasanter Aktion wie Verfolgungsjagden und ähnlichem beibehalten. Der vordergründige Klamauk ist dabei etwas gewichen, ohne dass sein Fehlen wirklich auffallen würde. Dafür ist noch genügend charmaner Witz vorhanden. Und der Spaß, den die Autoren bei der Beschreibung eines Pornodrehs hatten, ist unübersehbar.
Schwungvolle Verfolgungsjagden, unzählige Tatverdächtige, ansprechende Locations, Dieter in Leopardenleggins, spritzige Dialoge sorgen für ein spannendes Erlebnis, welches trotz der dreihundertvierzig Seiten viel zu schnell vorbeigeht.
       
Die Krimi-Cops
Knock Out
KBV Verlag, Hillesheim
ISBN 9783954412587
© Detlef Knut, Düsseldorf 2015

Die KRIMI-COPS: Bluthunde

clip_image002[6]In dem vierten Roman der Krimi-Cops geht es wieder heiß her in Düsseldorfs schmutzigen Ecken. In einer Parkhalle im Hafen rutscht ein Kollege von der Streife in einer riesige Blutlache aus. Doch außer der Blutlache ist kein Verletzter oder keine Leiche vorzufinden. Kriminalhauptkommissar Struhlmann, genannt Struller, und sein Praktikant Jensen nehmen dennoch die Witterung auf, getreu dem Motto: Wo so viel Blut ist, muss auch eine Leiche sein. Ihre Wege führen sie zu alten und neuen Bekannten. Beispielsweise zu einem Musikproduzenten, der in der Klatschpresse ständig wegen irgendwelcher Partys mit Promis abgelichtet ist. Oder sie treffen Spinnen-Petra, eine Jugendfreundin von Struller. Doch alle Gespräche bringen sie nicht so richtig voran. Dann entdecken Müllmänner in ihrem Müllwagen einer Leiche. Jetzt kommen die Ermittlungen ins laufen. Zwar wird der Leser immer noch auf viele falsche Fährten gelockt, aber ohne dem würde das Lesen auch keinen Spaß machen.

Und bei Spaß sind wir schon beim richtigen Schlagwort. Die Krimi-Cops sind bekannt für ihre extrem unterhaltsamen Lesungen, in welchen sie genauso viel Situationskomik an den Tag legen wie in ihren Romanen. Da sie im wahren Leben richtige Polizisten sind, können sie auf einen unerschöpflichen Fundus von lustigen und weniger lustigen Begebenheiten mit halbseidenen und schweren Verbrechern oder gar keinen Verbrechern zurückgreifen. Die unterschiedlichsten Situationen werden fiktiv sehr gut aufbereitet und in entsprechende Handlungsstränge und Dialoge umgesetzt. Besonders schön gelungen ist die Erzählerstimme, die uns den gesamten Krimi in der Umgangssprache erzählt. Da passiert es eben schon mal, dass den Protagonisten etwas auf den Sack geht. Man hat beim Lesen stets das Gefühl, als würde man sich mit jemanden beim Bier am Stammtisch unterhalten. Doch bei all dem Spaß wird auf eines nie und nimmer verzichtet: die Spannung. Die einzelnen Abschnitte und parallelen Handlungen sind exakt aufeinander abgestimmt und werden nahezu ausnahmslos mit einem Cliffhanger beendet. Da viele Abschnitte zudem noch recht kurz sind, kommt dabei ein enormes Tempo für das Lesen zu Stande. So manches Mal schlug ich das Buch nach dem Zuklappen erneut auf, um doch noch mal drei Seiten weiter zu lesen, und dann nochmal drei Seiten, dann nochmal drei Seiten, nochmal drei Seiten … Krimi- und Thrillerelemente wurden gekonnt eingesetzt und führen zu einem fulminanten Show-down auf den letzten Seiten des Buches. Elegant wurde von den Autoren eine zweite Spannungsebene eingebaut, die nichts mit dem Krimi an sich zu tun hat. Dabei geht es um den Kollegen Berti Strothmann, der von Struller gerne als der dümmste Kollege im Präsidium bezeichnet wird. Berti hat Struller allerdings dazu verpflichtet, sein Trauzeuge zu sein. Das passiert ganz am Anfang des Buches bereits. Alleine schon, um zu erfahren ob Hauptkommissar Struhlmann tatsächlich Trauzeuge wird, lohnt es sich, den Roman bis ans Ende zu lesen.

Obwohl das Thema der Hundekämpfe ein ekelhaftes und ernstes Thema ist, handelt es sich um einen sehr rasanten gut zu lesenden spannenden Krimi aus Düsseldorf, der fünf Sternen gerecht wird.

 

Die KRIMI-COPS
Bluthunde
KBV, Hillesheim
ISBN 9783942446877

© Detlef Knut, Düsseldorf 2013