In der Nacht hör' ich die Sterne

»In der Nacht höre ich die Sterne« von Paola Peretti

Es ist ein berührender Debütroman, weil er sich eines Themas annimmt, mit dem nicht jeder Leser bzw. Mensch in Berührung kommt. Die neunjährige Mafalda erfährt, dass es in spätestens sechs Monaten dunkel um sie wird. Sie wird definitiv erblinden, weil sie an einer besonderen Krankheit leidet. Aber sie ist noch ein Kind, und sie hat Träume und Wünsche. So träumt sie von ihrer Großmutter, die in in einem Kirschbaum sitzt. Die Großmutter ist bereits verstorben. Der Kirschbaum steht in den Gedanken Mafaldas als Synonym für den Himmel. Außerdem sitzt im Kirschbaum der Kater Cosimo, mit dem sie sich über alles unterhalten kann.

Hat Mafalda anfangs noch viele Freundinnen in der Klasse, so ziehen sich diese immer mehr zurück, je dichter der Nebel vor Mafaldas Augen wird. Doch sie lernt auch einen neuen Freund kennen: Filippo. Und auch Olga, die Hausmeisterin der Schule, wird ihr eine enge Freundin.

Der Roman erzählt von dem Umgang dieses kleinen Mädchens mit ihrer schrecklichen Krankheit und zieht seine Spannung daraus, was am Ende bei vollständiger Erblindung wohl geschehen mag. Den Weg dorthin hat Peretti bildhaft in Schritten bis zum Kirschbaum geschildert. Angefangen mit 140 Schritten bis zum Kirschbaum, wo Mafalda dann mit ihrer Großmutter vereint sein wird, werden die Anzahl Schritte im Verlauf des Buches immer geringer. Eine gewaltige Bildkraft, die sich durch den Roman zieht.

Nun mag man sich fragen: Wie schafft die 30jährige Autorin aus Verona ein solches Thema so gefühlvoll anzugehen? Das liegt zweifelsohne daran, dass sie selbst an dieser Krankheit, an der auch ihre Protagonistin leidet, erblindet ist. Sie war damals 17, hat studiert, ist Journalistin geworden und hat nun letztendlich eine Geschichte geschrieben, die ihr am Herzen lag, mit der sie sehr verbunden ist.

Ein sehr emotionaler Roman, der in vielen Situationen auch ein Stück Lebenshilfe darstellen kann.

Rezension von:
© Detlef Knut, Düsseldorf 2018
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